Köche à la Carte – Christian Sturm-Willms Koch des Jahres/ Melanie Bauer Photodesign
Essen und Trinken

Köche à la Carte – Christian Sturm-Willms

Lernen Sie mit worlds of food die Sterneköche besser kennen. Heute: Christian Sturm-Willms. Der 25-jährige Koch aus dem Restaurant Yu Sushi im Hotel Kameha Grand in Bonn wurde bei der Anuga 2013 zum Koch des Jahres gewählt. Ihm steht damit eine große Karriere bevor. Wie diese begann und was ihm dabei wichtig ist, verrät er in einem erfrischenden Interview.

1)    Warum sind Sie Koch geworden?
Weil mich kochen und alles was mit Lebensmitteln zu tun hat schon immer interessiert hat und ich schon früh angefangen habe, viel zu probieren und nachzukochen.

2)    Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?
Puh, da gibt es viele (lacht). Nein das schlimmste fand und finde ich immer das Putzen, was aber leider in einer guten Küche nie zu kurz kommen sollte.

3)    Ihr größtes Talent ist…
Ruhe zu bewahren, auch wenn es fast nicht mehr weitergeht.

4)    Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Früher war es einfach Geschnetzeltes mit Spätzle in Sahnesoße. Heute liebe ich alles was aus einem guten Produkt gemacht wird. Vieles kann einfach zu lecker sein, um hier nur eines zu nennen.

5)    Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?
Japan.

6)    Haben Sie kochende Vorbilder?
Für mich ist jeder ein Vorbild, von dem ich etwas lernen kann. Einen großen Schritt habe ich unter meinem ehemaligen Chef Holger Bodendorf gemacht, es waren tolle Zeiten unter ihm. Wen ich aber auf keinen Fall vergessen darf, sind meine beiden Japanischen Freunde und Sushimeister Takashi Nikaido und Mitsuhiro Masutani, von denen ich so unglaublich viel gelernt habe und immer noch lerne. Sie sind mir sehr wichtig und ich möchte sie nicht missen. DANKE!

7)    Wein oder Bier?
Wein, ganz klar! Moment, was ist eigentlich mit Sake?

8)    Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?willms
Ja, ich gehe sogar mit Jungs aus meinem Team zusammen zum Trainieren. Ein großes Hobby ist einfach „Neues sehen“, deswegen bin ich auch Stammgast von einem sehr bunten Schiff einer Deutschen Reederei mit vier Buchstaben. Diese Zeit sollte sich auch jeder irgendwie nehmen, weil sonst der Kopf viel zu voll ist.

9)    Kochen Sie auch in den eigenen vier Wänden?
Sehr gerne sogar. Zwar nicht immer auf  High End-Niveau aber immer frisch und lecker. Sagen wir es mal so, meiner Freundin geht es sehr gut…

10)    Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?
Ich bin jung, da will man natürlich noch viel erreichen. Aber nix muss sofort. Dass allerwichtigste sind die guten Gäste, die einem treu bleiben.

11)    Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?
Finde ich sehr positiv. Die Leute kochen wieder mehr.

12)    Regionale oder internationale Küche?
Regional ist wichtig, international macht süchtig.

13)    Wer war der wichtigste Gast für den Sie gekocht haben?
Alle meine Gäste sind so gesehen Stars und wichtig, aber es gibt natürlich immer wieder besondere Gäste. Ein toller Besuch war zum Beispiel jener von Herrn Steinheuer (selbst 2-Sterne-Koch) in unserem Restaurant in Bonn.

14)    Wer gut essen will, zahlt häufig eine Menge Geld dafür. Aber muss Sterneküche wirklich teuer sein?
Also dazu ist zu sagen, dass jemand der Mercedes oder Audi fahren will das auch nicht zum Preis eines Kleinwagens bekommt. Ich bin aber der Meinung, dass man durchaus auch aus nicht so hochwertigen Produkten immer etwas tolles zaubern kann - auch auf Sterne-Niveau. Der Koch muss dann eben mehr Handwerkskunst aufwenden. Aber meist ist der Einkaufspreis bzw. auch der Personal-Aufwand viel höher in einem Restaurant mit guter Küche. Man soll ja auch nicht jeden Tag gut essen gehen, ich finde es sollte etwas Besonderes bleiben.

15)    Wie stehen Sie zu Fastfood á la Currywurst, Pommes, Döner und Co?
Muss auch mal sein. Weil ich aus der Gegend um Berlin komme, finde ich Currywurst ohnehin sehr gut. Jeder muss selber wissen, was er seinem Körper so verabreicht.

Mehr zum Wettbewerb Koch des Jahres und zu Christian Sturm-Willms

Mehr Köche à la Carte:

Holger Bodendorf
Roland Trettl