Weinlexikon

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Begriff Definition
Abgang
Nach dem Schlucken von Wein bleibt ein Nachgeschmack am Gaumen präsent, der als Abgang bezeichnet wird. Dies liegt an der Nachhaltigkeit der Aroma- und Geschmacksstoffe. Ein Wein wird umso besser beurteilt, je länger der Abgang erkennbar ist.
Abstich
Der Abstich ist ein Verfahren, bei dem der klare Wein vom Bodensatz, also von Hefezellen, ungelösten Teilen von Fruchtfleisch und Traubenschale, getrennt wird. Dies geschieht durch Umfüllen in ein anderes Fass oder einen anderen Tank. Es gibt dabei den ersten und den zweiten Abstich: Der erste erfolgt gleich nach der alkoholischen Gärung, der zweite nachdem der erste Weinstein ausgefällt wurde.
Adstringenz
Die Adstringenz ist die Fähigkeit eines Weines, ein pelziges Gefühl auf der Zunge hervorzurufen. Dieses Gefühl wird ab und zu mit dem Geschmackseindruck der Bitterkeit gleichgesetzt. Besonders junge Rotweine, die noch unreife Säuren haben, und Weine mit hohem Tanningehalt erzeugen dieses Gefühl. Der Adstringenz wird durch Lagerung und bei einigen Weinen durch Sauerstoffzufuhr entgegengewirkt.
Agiorgitiko
Die Agiorgitiko, auch St. George Traube genannt, ist die Hauptrebsorte des griechischen Weinbaugebiets Nemea auf dem Peloponnes. Sie liefert sortenreine, oft säurearme Rotweine und ist hauptsächlich in Griechenland und Ungarn verbreitet. Andernorts werden meist leichte Roséweine aus ihr produziert.
Airén
Airén ist die meistangebaute Rebsorte Spaniens. Aufgrund des einfachen Geschmacks und des hohen Alkoholgehalts werden aus ihr meist einfache Massenweine produziert. Zudem dient sie auch zur Herstellung des Grundweins für die Destillation spanischer Brandys.
Albarino
Albarino ist eine weiße Rebsorte, die vorwiegend im Vinho Verde, ein Gebiet im Norden Portugals angebaut wird. Albarino-Weine haben eine hohe Qualität und werden meist jung getrunken. Außerdem besitzen sie eine sehr feine Säure.
Aligoté
Aligoté ist eine französische Rebsorte, die ursprünglich im Burgund heimisch war. Mittlerweile wird die Weisweintraube auch in der Schweiz und in Osteuropa angebaut. Charakterisch ist die kräftige Säure, die nur bei hohen Reifegraden und guten Lagerverhältnissen harmonisiert werden kann.
Aromarad
Das Aromarad ist ein standardisiertes System zur Beschreibung von Aromen, was auch für Weinaromen genutzt werden kann. Das Weinaromarad teilt riechbare Aromen in Gruppen und Untergruppen ein und besteht aus drei konzentrischen Kreisen. Der innere Kreis teilt grob in Gruppen ein, die beiden äußeren verfeinern die Gerüche. Das standardisierte Vokabular ermöglicht es Verkostern sich präzise über den Wein auszutauschen.
Arvine
Arvine ist eine wenig bekannte aber hochwertige Rebsorte, die fast ausschließlich im Schweizer Kanton Wallis angebaut wird. Die Weine werden sowohl trocken als auch restsüß ausgebaut. Einige edelsüße Spätlesen zählen zu den besten Dessertweinen der Schweiz.
Assyrtiko
Die griechische Weißweinrebsorte Assyrtiko hat ihren Ursprung auf der Inseln Santorin. Selbst in heißen Klimazonen kann eine gute Säurestruktur nachgewiesen werden. Die Hochwertigen Weine sind für ihre frische Säure, den recht hohen Alkoholwert und den fruchtigen, mineralischen Charakter bekannt.
Aufspriten
Likörweine wie Sherry werden während oder nach der Gärung mit Alkohol angereichert. Sie sind dementsprechend alkoholstark. Als Alkohol wird meist Weinbrand für das Aufspriten verwendet.
Ausbau
Als Ausbau werden in der Weinherstellung alle Arbeiten zwischen dem Ende der Gärung und der Abfüllung eines Weins bezeichnet. Beim Ausbau entwickelt der Wein seine Komplexität und Struktur. Je nach Rebsorte, Qualität, Stilistik und Weintradition, kann diese Reifung in Fässern, Barriques oder Tanks erfolgen. Die Dauer des Ausbaus kann sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Jahren erstrecken, das hängt von der Rebsorte, der Qualität und dem Jahrgang ab. Je länger dieser Reifeprozess des Weins andauert, desto teurer wird er. Je nach Intensität des Luftzutritts zum Wein wird zwischen oxidativem und reduktivem Ausbau unterschieden. Beim reduktiven Ausbau wird die Luftzufuhr verhindert. Er dient zur Herstellung frischer, aromatischer und fruchtbetonter Weine und ist insbesondere für die Herstellung von Weißwein und Schaumwein relevant. Oxidativer Wein unterscheidet sich vor allem durch den höheren Alkoholgehalt und den süßeren Geschmack.
Autochthon
Der Begriff Autochthon kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet, dass die Traubensorte fast ausschließlich aus einem begrenzten Anbaugebiet kommt. Ihr Wachsen ist in diesem Gebiet kulturell und geschichtlich verwurzelt.
Avinierung
Unter Avinierung versteht man das Spülen eines Weingefäßes bevor es benutzt wird. Verwendet wird dafür sogenannter Spülwein – ein möglichst neutral schmeckender Wein. Bei professionellen Weinverkostungen wird in der Regel der nächste zu verkostende Wein auch als Spülwein verwendet. Auf diese Weise werden fremde Gerüche eliminiert, die beispielsweise von der Reinigung, der Aufbewahrung oder der vorherigen Verwendung des Glases stammen können. Das Gefäß wird dadurch „weinfreundlich“ oder „weingrün“ gemacht.
Barrique
Das Barrique ist ein kleines Eichenfass, in dem Weine ausgebaut werden. In der Regel hat ein Barrique ein Fassungsvermögen von 225 Litern. In einem Barrique werden dem bereits bestehenden Aromagefüge des Weins Aromen wie Vanille, Rauch, Schokolade und Kokos zugefügt. Je neuer das Fass ist, desto größer ist der Einfluss auf den Geschmack. Zumeist werden Rotweine im Barrique ausgebaut, seltener aber auch Weißweine.