1. Warum sind Sie Koch geworden?
Ich bin Koch geworden, weil schon meine Mutter diesen Beruf gelernt hat. Bei uns zu Hause wurde immer gut gekocht. Ich wurde schon von klein auf verwöhnt und ans Kochen herangeführt.
2. Ihr größtes Talent ist…
Ich denke, ich kann meinen Mitarbeitern sehr gut zuhören und sie motivieren. Damit kann ich sie zu persönlichen Höchstleistungen anspornen.
3. Was ist Ihre größte Versuchung?
Bei Gummibärchen und Weingummis werde ich schwach.
4. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Das sind die Rinderrouladen meiner Mutter.
5. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?
Die iberische Halbinsel, also Spanien und Portugal.
6. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?
Ein Kollege hat mal versucht, weiße Trüffel zu braten. Das ging ziemlich daneben.
7. Haben Sie kochende Vorbilder?
Ja, Horst Petermann aus den Kunststuben in Zürich und Wolfgang Staudenmaier aus dem Da Gianni in Mannheim, der ja mittlerweile im Ruhestand ist.
8. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen und warum?
Den Schauspieler und Hobby-Rennfahrer Steve McQueen, denn ich teile seine Leidenschaft für schnelle Autos und Motorräder.
9. Wein oder Bier?
Beides, je nachdem, worauf ich gerade Lust habe.
10. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbies?
Ja, ich fahre gerne mit meiner Harley über die Insel und auf dem Festland. Außerdem golfe ich und mache Stand-Up-Paddeling, ein Riesenspaß.
11. Kochen Sie auch in den eigenen vier Wänden?
Ich koche auch zu Hause fast täglich. Meiner Frau und mir ist es sehr wichtig, jeden Tag mindestens eine gemeinsame Mahlzeit mit unserem Sohn einzunehmen.
12. Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?
Für mich ist der Stern gewissermaßen prägend für meine Karriere. Ich hatte im Hotel Windrose gerade den Stern erhalten, als das Landhaus Stricker einen überdurchschnittlich guten Koch suchte. So kam ich zu meiner aktuellen Stelle. Abgesehen davon sind solche Auszeichnungen der Lohn für harte Arbeit und spornen das gesamte Team an.
13. Regionale oder internationale Küche?
Ich verwende gerne die sehr guten regionalen, schleswig-holsteinischen Produkte. Bei der Zubereitungsweise orientiere ich mich aber lieber an der mediterranen Küche.
14. Wer gut essen will, zahlt häufig eine Menge Geld dafür. Aber muss Sterneküche wirklich teuer sein?
Wer gut essen will, muss nicht unbedingt ins Sternerestaurant gehen. Es gibt viele ambitionierte Kollegen, die ganz ausgezeichnet auch ohne Sterneanspruch kochen. Einige sind auch hier auf Sylt, da gehe ich dann gerne selbst essen.
Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen! Heute: Holger Bodendorf. Der norddeutsche Spitzenkoch kochte nach seiner Ausbildung unter anderem im legendären Hotel Atlantic in Hamburg, entdeckte in den 90er Jahren aber sein Herz für die Insel Sylt. Seinen ersten Stern erkochte er sich im Jahr 2000 im Restaurant Veneto (im Hotel Windrose), wechselte danach ins Landhaus Stricker und erhielt dort 2014 erneut den Michelin-Stern. Im worlds of food-Fragebogen spricht er über Geschwindigkeit und warum es nicht unbedingt Sternküche sein muss, wenn man gut essen will.