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Rosen sind rot, Veilchen sind blau, der Valentinstag kommt… woher genau? lillysmum / pixelio.de

Rosen sind rot, Veilchen sind blau, der Valentinstag kommt… woher genau?

Manche lieben ihn, andere verabscheuen ihn: Den Valentinstag. Eine Erfindung der Blumen- und Schokoladenindustrie, nicht wahr? Oder vielleicht doch von vernachlässigten Freundinnen in die Welt gesetzt, die endlich eine Karte mit roten Herzchen darauf bekommen wollen? Ein Blick in die Geschichte des Valentinstages fördert interessante Ergebnisse zu Tage.

Ein Geschäft ist er mittlerweile allemal, der Valentinstag am 14. Februar. Blumen, Karten, Schokolade, ein Candle Light Dinner, oder vielleicht sogar ein Diamant: Mit dem Valentinstag wird ein großer Reibach gemacht, und auf der anderen Seite des Atlantiks erst recht. Über 116 Dollar gab jeder Amerikaner letztes Jahr durchschnittlich für diesen „Feiertag“ aus –  das macht 180 Millionen Karten und fast 200 Millionen Rosen.

Wir Deutschen springen ja gerne verspätet auf Trends aus den USA auf (siehe Halloween). Dementsprechend wird sich der Valentinstags-Brauch aller Voraussicht nach auch in unseren Gefilden noch stärker ausbreiten. Begonnen hat alles aber nicht in Amerika, sondern hier in Europa. Vor mindestens 1.700 Jahren.

Gedenktag mit christlichen Wurzeln    

Mit romantischen Liebesbezeugungen hatte der Valentinstag zunächst rein gar nichts gemein. Er geht zurück auf zwei Bischöfe namens Valentinus, die im zweiten und dritten Jahrhundert aufgrund ihres Glaubens in Rom und Terni hingerichtet werden. Der Valentinstag ist also zunächst ein Gedenktag für zwei Märtyrer, der im Jahr 496 von Papst Gelasius I. eingeführt wird.

Man kennt einige Legenden, die bei Bischof Valentin von Rom eine Verbindung zur romantischen Interpretation seines Namens herzustellen versuchten, zum Beispiel durch eine Karte, die er der Tochter seines Gefängniswärters geschrieben haben soll. Diese enthalten allerdings keinen wahren Kern.  1969 wird der Gedenktag übrigens wieder aus dem römischen Generalkalender gestrichen.

Partnerwahl bei Vögeln

Die ersten romantischen Anklänge finden sich erst im späten 14. Jahrhundert im Gedicht „Das Parlament der Vögel“ von Geoffrey Chaucer. Laut ihm ist der Valentinstag der Tag, an dem sich die Vögel versammeln, um einen Partner zu finden. Ob er damit allerdings den 14. Februar gemeint hat, ist umstritten.

Spätestens im 15. Jahrhundert ist die Verbindung vom Valentinstag zu romantischer Liebe aber etabliert. In den folgenden Jahrhunderten findet man sie in Briefen und Gedichten, sogar bei Shakespeare’s Hamlet. Man macht sich kleine Geschenke. Der Brauch, Blumen zu schenken, entstand wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Über England in die USA nach Deutschland

Im 19. Jahrhundert nimmt die Tradition, sich Valentinskarten zu schicken, durch Massenproduktion der Karten und ein erschwingliches Postwesen so richtig Fahrt auf. Bereits 1849 ist er de facto ein „Feiertag“. Auswanderer nehmen die Tradition mit nach Amerika, wo sie sich ebenfalls rasend schnell verbreitet.

Im 20. Jahrhundert weitet sich die Geschenk-Palette auf Rosen, Pralinen und später auch auf Diamanten aus – eifrig durch Werbung unterstützt von den Herstellern, versteht sich. Amerikanische Soldaten führen den Valentinstag nach dem zweiten Weltkrieg schließlich in Deutschland ein, wo er seitdem stetig an Popularität gewinnt. Aber auch in vielen anderen Ländern auf dem Erdball bilden sich in der Folge eigene Pendants zum uns bekannten Valentinstag heraus.

Geschenkt!

Es gibt gute Gründe, um sich dem Trubel zu verweigern und sich den Valentinstag „zu schenken“. Wer seiner Partnerin oder seinem Partner aber trotz allem ein Präsent machen möchte: Wie wäre es mit einem Weinspiel oder einem leckeren schnellen Teller zum Abendessen?

Zumindest eine Wissenslücke können wir hier noch schließen. Wer sich gefragt hat, wie das Gedicht endet:

„Rosen sind rot,
Veilchen sind blau,
Du bist die Schönste,
Das weiß ich genau.“

Im Original:
„Roses are red,
Violets are blue,
Sugar is sweet,
And so are you.

Zumindest sind das die geläufigsten Versionen. Eigene Kreativität ist aber immer erwünscht – und wer jetzt auch noch mit dem Wissen um die Herkunft des Valentinstags punkten kann, hat am 14. Februar nichts zu befürchten.