Der Münchner Kindl Senf - Entstehung
Seit 2011 wird der Münchner Kindl-Senf wieder dort verkauft, wo er seinen Ursprung hat – Auf dem Viktualienmarkt in München. Zubereitet von Metzger Albert Hartl nach traditioneller Bauernrezeptur als „Mitgebsel“ zu seinen „Würstel“, erblickte der Münchner Kindl Senf im Jahr 1920 in einem Metzgerstand auf dem Viktualienmarkt das Licht der Welt. Der süße Senf kam so gut an, dass die Nachfrage nach Hartls Senf bei Kunden, Nachbarständen und umliegenden Gastronomiebetrieben stetig wuchs. Ein eigenständiges Produkt unter dem Namen „Münchner Kindl Senf“ entstand.„Heutzutage wäre es gar nicht mehr möglich ein Produkt ‚Münchner Kindl‘ zu nennen. Aber da es uns schon so lange gibt, durften wir diesen Markennamen für unsere Produkte beanspruchen“, erklärt Junior-Chefin Lisana Hartl.
Regional und Bio
Auch nach 95 Jahren ist das Unternehmen noch in Familienhand. Lisanas Vater Theo Hartl übernahm in den 1980er Jahren die Original-Rezeptur seines Vaters Albert und etablierte den Münchner Kindl Senf im Bio-Segment. Alle Produkte tragen seither das Bioland-Siegel und das EU-Bio-Siegel. Die Rohstoffe für die Senf-Produkte stammen soweit es geht aus bayerischer Landwirtschaft. Regionalität und Qualität sind Familie Hartl sehr wichtig. Deshalb wird in der Manufaktur in Fürstenfeldbruck noch alles selbst gemacht. Sogar die Senf-Etiketten werden von Lisana Hartl höchstpersönlich entworfen und designt. Sie ist der kreative Kopf der Familie. Passend zu den verschiedenen Senfsorten entwickelt sie die verschiedensten Rezeptideen. „Senf kann man so vielfältig einsetzen. Er gibt jedem Gericht eine würzige Note. Mit meinen Rezepten will ich den Menschen zeigen, dass Senf nicht nur zur Weißwurst oder zum Leberkäse passt.“, erzählt Lisana.Dass sie einmal in der Senf-Branche landen würde, hätte sie nicht gedacht. Schließlich hat sie festgestellt, dass ihr Kunststudium und der Münchner Kindl Senf doch ganz gut zusammenpassen. Seit zwei Jahren unterstützt sie ihren Vater tatkräftig, bringt neue Ideen für Senfkreationen mit ein und kocht sogar einmal in der Woche für die gesamte Manufaktur. Eine gute Gelegenheit, um Feedback zu ihren neuen Rezepten einzuholen.
Doch nicht nur Lisana steckt ihr Herzblut in das Unternehmen, auch ihre Mutter, ihre Schwester und ihr Onkel sind fest ins Tagesgeschäft integriert. Das Familienunternehmen wächst. Im Laufe der Jahre konnten dank des Erfolgs der hochwertigen Bio-Produkte immer wieder neue Mitarbeiter eingestellt werden. Deshalb will Familie Hartl auch weiterhin an ihrer Unternehmensphilosophie festhalten, auch wenn es oft nicht leicht ist Partnerbetriebe zu finden, die zuverlässig und regional Rohstoffe für sie anbauen.
Großen Konkurrenzkampf gibt es in der Senf-Branche nicht. Vielmehr kennen und unterstützen sich die Senfhersteller – meist ebenfalls Familienunternehmen – gegenseitig. Eben wie eine große Familie. So wird zum Beispiel auch ABB- und Löwensenf am Senf-Stand am Viktualienmarkt verkauft. Hier scheint die Welt also noch in Ordnung zu sein.