Am 15. April 1988 eröffnete Jungunternehmer Gerlach schließlich den ersten Joey´s Pizza Service in Hamburg. Noch im selben Jahr folgten zwei weitere Filialen in der Hansestadt, es sollte der Anfang einer Erfolgsgeschichte werden. Konnte man die Pizzen anfangs nur telefonisch bestellen, war das Unternehmen auch in Sachen Online-Bestellungen Vorreiter. Schon 1997 konnte man bei Joey´s Pizzen auch per Internet bestellen. Inzwischen werden knapp 45 Prozent der Gerichte online bestellt, Tendenz steigend. Vor allem für die erwähnten „Silvester-Opfer“ ein weiterer Fortschritt: Seither muss man noch nicht einmal ein Gespräch führen, um an Neujahr eine Pizza geliefert zu bekommen.


Stichwort: Qualitätssicherung
Die größte Herausforderung für das Unternehmen heute ist die Qualitätssicherung. Es gilt, in über 210 Betrieben deutschlandweit immer die gleichbleibende Qualität in Sachen Pizza zu bieten. Über 5.000 Mitarbeiter stellen sich dieser Aufgabe – überwiegend in Franchise-Betrieben. Franchise-Nehmer und deren Mitarbeiter werden dafür in der eigens gegründeten „Joey´s Pizza Akademie“ ausgebildet. Dort nimmt das Unternehmen die Franchise-Partner an die Hand und bildet sie langfristig und umfassend aus. Das Angebot reicht von BWL- und Marketing-Schulungen über Workshops zur Mitarbeiterführung bis hin zum Thema erfolgreiche Betriebsführung. Auch die Rezepte werden vorgegeben. „Nur so können wir garantieren, dass unsere Kunden in jeder Filiale Deutschlands genau die Pizza von uns bekommen, die sie aus einer anderen gewöhnt sind. Deshalb führen wir auch stichprobenartig Qualitätskontrollen bei unseren Partnern durch. Sowohl was die Qualität und die Menge des Belages angeht, als auch die Lieferzeiten“, sagt Matthias Maier, Bereichsleiter Consumer Marketing bei Joey´s.
Wie entsteht eine Lieferpizza?

Was, wenn es mal länger dauert?
Verpackt wird die fertige Pizza hier – wie bei den meisten Lieferdiensten – übrigens in Pappkartons. So wie alle anderen Speisen, die angeboten werden. Sämtliche Plastikverpackungen wurden konsequent aus dem Unternehmen verbannt. Das passt genauso in das zunehmend nachhaltige Konzept, wie der Einsatz von E-Bikes und Elektrorollern beim Ausliefern der Pizza. Über 700 Fahrzeuge liefern so heute täglich etwa 45.000 Gerichte aus, wie das Unternehmen mitteilt. Mehr als 12 Tonnen Pizzateig werden dafür jeden Tag in den Filialen verknetet. Klar, dass es bei diesen Mengen auch mal zu Lieferverzögerungen kommen kann. „Wir versuchen, jede Pizza innerhalb einer halben Stunde beim Kunden zu haben. Dass das nicht immer klappt, ist klar, vor allem in den Stoßzeiten. In solchen Fällen sind unsere Mitarbeiter am Telefon aber angehalten, die ungefähre Lieferzeit zu nennen. Dann können die Kunden immer noch entscheiden, ob sie tatsächlich bestellen möchten“, sagt Matthias Maier.An gewissen Tagen empfiehlt es sich folglich, rechtzeitig zu bestellen, um dem aufkommenden Hunger ein Schnippchen zu schlagen. Es muss ja nicht gleich noch am Abend des 31.12. sein, um an Neujahr satt zu werden. Und ganz nebenbei muss es noch nicht einmal das eigene Heim sein, wo man sich die Pizza hinbringen lässt. So haben die Pizzaboten schon werdende Väter im Kreißsaal beliefert und auch die Herrschaften im Bundestag gehören zu den Kunden von Deutschlands größtem Pizza-Lieferservice.
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