Die meisten wissen, dass das Osterfest im Zusammenhang mit der Auferstehung Jesu steht. Aber was hat das denn nun bitte mit Eiern und Hasen zu tun? Wir fangen einmal ganz von vorne an…
Der österliche Festkreis beginnt eigentlich schon mit der 40-tägigen Fastenzeit, die am Aschermittwoch ihren Anfang nimmt. Dieser Brauch geht auf die 40-tägige Gebets- und Fastenzeit Jesus nach der Taufe im Jordan zurück. Genau genommen liegt der Aschermittwoch aber 46 Tage vor dem Karsamstag, dem Ende der Fastenzeit. 40-tägig ist die Fastenzeit deshalb, da die Sonntage ausgenommen sind, an denen die Christen Woche für Woche die Auferstehung Jesu feiern.
Apropos Karsamstag – die letzte Woche vor Ostern nennt sich Karwoche. Sie beginnt am Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu von Nazareth in Jerusalem feiern. Der nächste bedeutende Tag für die christliche Glaubensgemeinschaft ist der Gründonnerstag, an dem an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert wird. Am darauf folgenden Freitag, dem Karfreitag, gedenken die Christen dem Tod Jesu am Kreuz. Karsamstag ist Grabesruhe. Sonntags soll Jesus nach der Bibel auferstanden sein. Ostersonntag und Ostermontag stehen daher im Zeichen der Freude über die Auferstehung. So viel zum religiösen Hintergrund.
Worin besteht nun der Zusammenhang zu den Ostereiern?
Dazu gibt es viele verschiedene Theorien. Eine beispielsweise besagt, dass in der Fastenzeit keine Eier gegessen werden durften. Nach den 46 Tagen wurden so viele Eier gelegt, dass die Menschen sie gekocht haben, um sie haltbar zu machen. Angemalt hat man sie deshalb, um sie später von den frischen Eiern zu unterscheiden. Als die Fastenzeit dann zu Ende war, hat man viele Eier gegessen und aufgrund der Menge auch viele verschenkt.
Eine andere Theorie meint, dass Eier für Fruchtbarkeit und Leben stehen und dadurch ein Symbol für Sieg über Tod und Verdammnis sind. Deshalb wird der Zusammenhang zwischen einem Ei und der Auferstehung Jesu hergestellt. Klingt komisch, ist aber so.
Eine Theorie aus der griechisch-orthodoxen Tradition hat eine äußert kuriose Erklärung für das Eierfärben. Maria Magdalena lief nach der Auferstehung Christi zum römischen Kaiser und berichtete ihm von diesem Wunder. Dieser wollte aber nichts davon wissen und glaubte ihr nicht. Der Kaiser sagte, dass Jesus so wenig auferstanden sei, wie die gelegten Eier, die vor ihm lagen, eine rote Schale hätten. Und siehe da – genau in diesem Moment färbten sich die Eier rot.
Hasen legen keine Eier – Warum gibt es den Osterhasen?
Auch beim Osterhasen gehen die Meinungen auseinander. Eine Theorie, auf die man immer wieder stößt ist folgende: Ostern ist im Frühling. Genau die Jahreszeit, in der die Hasen aus ihren Verstecken kommen und die Nähe von Menschen suchen. Hasen stehen wie Eier für Fruchtbarkeit, da ein Hase in einem Jahr bis zu 20 Jungtiere zur Welt bringt. Irgendwann fingen Eltern wohl an, ein Spiel daraus zu machen, indem sie die Eier versteckten und die Kinder sie suchen mussten. Da die Hasen sowieso in den Gärten umher streiften, lag die Geschichte nahe, der Hase die Eier würde bringen.
Wie genau die Osterbräuche entstanden sind, wird wohl niemand mit absoluter Sicherheit sagen können. Da bleibt einem eigentlich nur eines übrig – An den Osterfeiertagen das zu feiern, an das man glaubt und sich weiterhin an den leuchtenden Kinderaugen zu erfreuen.