Diabetes Typ 2 – Wie kann ich mit Ernährung vorbeugen? Ella Olsson on Unsplash
Diabetes Typ 2 und Ernährung

Diabetes Typ 2 – Wie kann ich mit Ernährung vorbeugen?

In Deutschland gibt es aktuell rund 8,5 Millionen Menschen mit einem diagnostizierten Diabetes und eine geschätzte Dunkelziffer von rund zwei Millionen unentdeckten Erkrankungen. Davon leiden 95 Prozent an einem Diabetes Typ 2. Diese Zahl ließe sich mit der richtigen Ernährung zumindest senken.

Diabetes und Ernährung

Ein Diabetes Typ 2 entsteht nicht von heute auf morgen. Die Ernährung liefert die Kohlenhydrate, die im Darm zu Glucose und anderen Einfachzuckern aufgespalten werden. Um die Glucose in die Zellen des Körpers zu bringen, bildet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Ist dessen Wirkung aufgrund einer sogenannten Insulinresistenz eingeschränkt, kann der Zucker vom Körper nicht mehr verwertet werden. Es kommt zu einem zu hohen Blutzuckerspiegel, einer Hyperglykämie.

Das versucht die Bauchspeicheldrüse durch eine vermehrte Hormonproduktion auszugleichen. Irgendwann ist das Organ jedoch erschöpft und der Ausgleich nicht mehr möglich. Ein Diabetes Typ 2 ist entstanden.

Neben erblichen Faktoren tragen insbesondere Übergewicht und Bewegungsmangel zum Diabetes und seinen Folgen bei. Auch eine ungesunde Ernährung mit zu wenigen Ballaststoffen, vielen gesättigten Fetten, Zucker, hellem Mehl und hochverarbeiteten Produkten hat daran einen Anteil.

Diabetes Typ 2 – Ernährung anpassen

Eine gesunde Ernährung ist kein Hexenwerk. Schon ein paar simple Grundregeln helfen, dem Diabetes ein Stück weit vorzubeugen. Eine vollwertige Ernährung ist hier entscheidend. Die meisten hochverarbeiteten und industriellen Lebensmittel liefern eine hohe Energiedichte bei einer geringen Nährstoffdichte. Das heißt, der Körper bekommt viel Energie, aber wenig Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe.

Wer einem Diabetes Typ 2 mit Ernährung vorbeugen will, muss dieses Verhältnis umkehren: weniger Energiedichte in der Nahrung, dafür eine höhere Nährstoffdichte pro Portion. Vor allem die Ballaststoffe sind wichtig. Sie helfen, dass eine Störung im Zucker- und Fettstoffwechsel gar nicht erst entsteht und das Insulin besser wirken kann.

Das lässt sich recht einfach umsetzen: Ziehen Sie Vollkornprodukte den Weißmehlprodukten vor. Setzen Sie öfter Hülsenfrüchte auf den Speiseplan und halten Sie sich an die Regel „5 am Tag“. Die meint, dass Sie fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag essen sollten – wobei Sie bei drei Portionen zu Gemüse und bei zwei zu Obst greifen sollen . Eine Portion bedeutet dabei eine Handvoll.

Bei der Suche nach Rezepten orientieren Sie sich einfach an der Mittelmeerküche – und schon werden Sie dem Diabetes Typ 2 mit der Ernährung den Kampf ansagen.

Diabetes vorbeugen – Versteckte Fette in der Ernährung

Es gibt die offensichtlichen Fette wie Speck oder fettes Fleisch. Oft mogelt sich davon mehr in manche Lebensmittel, als Sie vielleicht denken. Vor allem Wurst und Käse sehen Sie nicht immer sofort an, wie viel Fett wirklich drin steckt. Das gilt ebenfalls für Fertiggerichte.

Wenn schon tierisches Fett, dann greifen Sie zu fettem Seefisch. Der bringt zwar ordentlich Energie mit, aber auch gesunde Fettsäuren und gleich noch Proteine, die Zuckerspitzen im Blut vermeiden. Ansonsten sollten Sie eher zu hochwertigen pflanzlichen Ölen greifen und bei tierischen Produkten eher fettarme Varianten wählen.

Diabetes Typ 2 – Zucker in der Ernährung meiden

Zucker ist die süße Sucht unserer Zeit – und mitunter in Lebensmitteln versteckt, in denen Sie es vielleicht nicht vermuten würden. Dass Softdrinks sich von selbst verbieten, wissen die meisten noch. Dass ihre Varianten mit Süßstoff in Bezug auf den Diabetes Typ 2 in der Ernährung nicht besser sind, überrascht dagegen wohl schon so manchen.

Genauso geht es vielen Menschen mit verstecktem Zucker. Oder hätten Sie respektable Mengen davon in Rotkraut, Salatdressing oder Wurst gesucht? Hier hilft nur eins: der Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe.

Mit Kaffee dem Diabetes vorbeugen

Die schwarze Bohne ist nicht nur der Deutschen liebstes Heißgetränk. Sie kann auch das Risiko, an einem Diabetes Typ 2 zu erkranken, um ganze 25 Prozent senken – wenn die Ernährung täglich vier bis sieben Tassen Kaffee umfasst. Am besten sollten Sie Ihren Kaffee dann um die Mittagszeit genießen, denn zu dieser Zeit entfaltet das Bohnengetränk seine Wirkung am besten.

Diabetes Typ 2 – Alkohol in der Ernährung

Anders sieht das bei Alkohol aus. Der schadet nicht nur der Leber bei zu intensivem Genuss. Er treibt auch die Blutzuckerwerte in die Höhe. Außerdem ist Alkohol nach Fett der größte Energieträger. Daher fördert ein üppiger Genuss das Übergewicht.

Gegen ein gelegentliches Glas Wein oder Bier ist nichts einzuwenden. Aber wer ein Risiko auf einen Diabetes Typ 2 hat und seine Ernährung anpassen möchte, sollte es genau dabei belassen.

Diabetes vorbeugen durch Gewichtsreduktion

Haben Sie das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen und beherzigen die obigen Ratschläge, sind Sie schon auf dem besten Weg, Gewicht zu verlieren. Damit bekämpfen Sie einen der wichtigsten Einflussfaktoren bei der Entstehung des Diabetes Typ 2. Bereits einfache Veränderungen in der Ernährung und in Ihren Essgewohnheiten lassen dann die Pfunde purzeln. Dadurch reduzieren insbesondere Männer das schädliche Bauchfett. Auch Fettansammlungen zwischen den Organen schmelzen zusammen und die Leber wird nicht zur kranken Fettleber.


Quellen:

“Diabetes in Zahlen.” diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, 4 Feb. 2010, https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen.

“Wie ernähre ich mich eigentlich richtig?” Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/vorbeugen/was-kann-ich-tun/gut-essen.html. Accessed 12 Dec. 2022.

“Beliebteste Kaffee- und Teegetränke in Deutschland 2021.” Statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171632/umfrage/mindestens-einmal-pro-woche-konsumierte-kaffee-und-teegetraenke/. Accessed 13 Dec. 2022.

“11 Tipps zur Prävention.” Diabetesstiftung.de, https://www.diabetesstiftung.de/11-tipps-zur-praevention. Accessed 11 Dec. 2022.