Herzinsuffizienz und Ernährung: Das richtige Fett
Viele kardiovaskuläre Erkrankungen hängen eng mit dem Fettkonsum zusammen. Vor allem gesättigte (in der Regel tierische) Fette resultieren in zunehmender Gefäßverkalkung. Bei Herzinsuffizienz sollten Sie diese deshalb in der Ernährung reduzieren. Das bedeutet: wenig fettes Fleisch, keine Butter und keine Fertiggerichte. Sie sind die Hauptquellen für schlechte Fette. Bei Herzschwäche ist die Ernährung mit pflanzlichen Ölen und fettem Seefisch mit viel Omega-3-Fettsäuren die bessere Wahl. Auch Nüsse und Samen bringen die wertvollen ungesättigten Fette mit. Studien haben gezeigt: Wer bevorzugt Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren verzehrt, lebt im Schnitt länger. Damit sind sie perfekt geeignet für ein schwaches Herz.Fleisch bei Herzinsuffizienz? Tipps für die Ernährung
Fleisch ist nicht gleich Fleisch. So fördert etwa Schweinefleisch Entzündungen im Körper. Auch auf anderes rotes Fleisch (zum Beispiel Rind) sollten Sie bei Herzinsuffizienz verzichten. Besser ist die Ernährung mit Geflügel wie Huhn oder Putenfleisch. Das helle Fleisch ist zwar gesünder, aber auch davon sollten es nur etwa 300 bis 600 Gramm in der Woche sein. Das zumindest empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (GDE).Ernährung mit wenig Salz bei Herzinsuffizienz
Salz ist lebenswichtig. Zu viel davon kann aber unter anderem bei Herzinsuffizienz schaden. Eine salzreiche Ernährung fordert vom Organismus einen Konzentrationsausgleich für die Körperflüssigkeiten. Die Folge: Er scheidet weniger Wasser aus, um die nötige Lösungskonzentration zu erreichen. Das kann zu Wassereinlagerungen führen, die dann das Herz zusätzlich durch die nötige Mehrleistung belasten. Gleichzeitig neigen Patienten mit einer Herzschwäche ohnehin eher zu Wasseransammlungen. Eine Ernährung mit viel Salz würde das Problem also weiter verschärfen. Besonders salzreich sind Fertigprodukte, Tüten-Zusätze zum Kochen und herzhafte Knabbereien. Diese sollten Sie deshalb besser vom Speiseplan streichen. Klingt fade? Ist es aber nicht. Zum einen gewöhnen sich die Geschmacksnerven an weniger Salz. Zum anderen gibt es zahllose Kräuter und Gewürze, mit denen sich ebenfalls intensive und wohlschmeckende Aromen zaubern lassen.Frische Küche für die Herzinsuffizienz-Ernährung
Fertiggerichte sind schnell und praktisch – aber alles andere als gut fürs Herz und das nicht nur wegen ihres Salzgehalts. Oft enthalten sie große Mengen an Fett und Kohlenhydraten sowie Aromastoffe. Der Körper nimmt dann deutlich zu viele Kalorien auf, ohne gleichzeitig Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe zu erhalten. Bei Herzinsuffizienz ist das also die ungünstigste Ernährung. Ein Resultat dieser Essensweise ist Übergewicht – und das treibt den Blutdruck in die Höhe. Dieser wiederum kann ein schwaches Herz zusätzlich fordern. Eine gesunde, frische Küche mit viel Gemüse, Obst und Ballaststoffen dagegen führt dauerhaft nicht nur zu einer besseren Nährstoffversorgung. In der Regel purzeln dann ganz von allein überschüssige Pfunde. Mit dem Gewicht sinkt in der Regel außerdem der Blutdruck und damit die Belastung fürs Herz. Gleichzeitig minimieren Sie so Ihr Risiko für andere ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt oder Verdauungsstörungen.Richtige Ernährung bei Herzinsuffizienz: Neu genießen
Das Glas Rotwein am Abend, ein gutes Bier, die fünfte Tasse Kaffee oder die Kippe zum Päuschen… Welche Genussmittel sind bei Herzinsuffizienz erlaubt? Ein Gläschen in Ehren kann keiner verwehren, sagt der Volksmund. Maximal 500 Milliliter Bier oder 200 Milliliter Wein sollten Sie täglich trinken. Achten Sie insgesamt darauf, nicht jeden Tag Alkohol zu konsumieren. Abstinenzler sollten im Übrigen bei einer Herzschwäche nicht einmal in Maßen mehr anfangen und die Ernährung ohne Alkohol beibehalten. Etwas anders sieht es beim Kaffee aus. Neue Erkenntnisse aus dem Jahr 2021 haben gezeigt, dass Kaffeekonsum keine schädlichen Auswirkungen auf das Herz hat – auch wenn die Betroffenen bereits herzkrank sind. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass das Getränkt sich positiv auf das Risiko auswirkt, eine Herzschwäche zu entwickeln.Quellen:
Bundesinstitut für Risikobewertung: Gesundheitliche Bewertung von Fettsäuren. URL: https://www.bfr.bund.de/de/gesundheitliche_bewertung_von_fettsaeuren-54422.html (18.01.2022).
Ärzte Zeitung online: Herz-Patienten leben länger mit Omega-3. URL: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Herz-Patienten-leben-laenger-mit-Omega-3-303696.html (17.01.2022).
Pharmazeutische Zeitung online: Rheuma: Schweinefleisch fördert Entzündung. URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2009-11/rheuma-schweinefleisch-foerdert-entzuendung/ (17.01.2022).
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Weniger Fleisch auf dem Teller schont das Klima. URL: https://www.dge.de/presse/pm/weniger-fleisch-auf-dem-teller-schont-das-klima/ (17.01.2022).
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin: Herzschwäche – was für Sie wichtig ist. URL: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/herzschwaeche (18.01.2022).
Stiftung Gesundheitswissen: Hypertonie: Lebensstiländerung. URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/lebensstilaenderung (18.01.2022).
Bayerische Akademie der Wissenschaften: Isst sich die Menschheit krank? URL: https://badw.de/fileadmin/pub/akademieAktuell/2011/36/11_hauner.pdf (18.01.2022).
Klinikum Nürnberg: Alkohol- und Tabakkonsum. URL: https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/kliniken/medizin8/leistungen/info_patienten/Infos_Herzschwaeche_CardioNet/alkohol_rauchen.html (18.01.2022).
Pharmazeutische Zeitung online: Ein Glas Alkohol pro Tag ist ok. URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ein-glas-alkohol-pro-tag-ist-ok/ (17.01.2022).
Deutsche Herzstiftung e.V.: Kaffee und Blutdruck: Wie viele Tassen kann ich trinken? URL: https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/kaffee-und-blutdruck (18.01.2022).