Im Frühling konnte man noch Holunderblüten pflücken, um daraus Sirup oder Saft zu machen. Im Herbst werden die Holunderbeeren reif. Auch sie können in der Küche verwendet werden. Allerdings sollte man die Holunderbeeren nur mit Vorsicht genießen.
Der schwarze Holunder gehört zu den am weitesten verbreiteten Sträuchern in Mitteleuropa. Man kann kaum einen Herbstspaziergang machen, ohne an einem der über und über mit schwarzen Beeren behangenen kleinen Bäumchen vorbei zu gehen. Die Beeren sind nicht nur bei Vögeln wie Amseln oder Drosseln sehr beliebt. Auch in der Küche findet man die Holunderbeeren, die ab August wachsen und zwischen Ende September und Mitte Oktober ihre endgültige Reife erlangt haben und dann ein tiefes Schwarz bekommen haben.
Heiße Beeren
Es ist auch sehr wichtig zu warten, bis die Herbstfrüchte ihre endgültige Reife erlangt haben. Denn bis dahin sind die Beeren giftig und können leicht zu Bauchschmerzen, Krämpfen und Übelkeit führen. Auch bei vollendeter Reife befindet sich noch ein wenig Gift in den Beeren, das bei empfindlichen Menschen zu ähnlichen Symptomen führen kann. Verantwortlich dafür ist ein Gift namens Sambunigrin, das in den Samen, in unreifen Beeren, in der Rinde und den Blättern des Busches enthalten ist. Richtig verwendet kann man die Holunderbeeren aber zu leckeren Speisen verarbeiten. Denn durch Erhitzen verliert das Gift seine Wirkung.
Einsatz in der Küche
Aus Holunderbeeren kann man viele verschiedene Gerichte zubereiten. Meistens werden sie zu Gelee, Mus, Saft oder auch zu Wein verkocht. Weiter kann man Holunderbeeren in roter Grütze finden. In Norddeutschland wird oft eine Suppe daraus gekocht. Beim
Backen können die Holunderbeeren in Kuchen oder Muffins verwendet werden. Und auch zu Tee, Likör oder als Schnaps können die schwarzen Beeren verarbeitet werden. Wichtig ist, die Beeren nach dem Pflücken schnell zu verarbeiten, da bei ihnen leicht Gärungsprozesse entstehen können.
Gesunder Holunder
Holunder hat einen sehr hohen Anteil an Vitamin C (ca. 18mg je 100g). Auch der Eisenanteil ist relativ hoch. Eisen benötigen wir zur besseren Blutbildung. Wenns ums Thema Gesundheit geht, spielen seine anderen Inhaltsstoffe aber eine größere Rolle. Als Heilpflanze oder durch seine ätherischen Öle soll Holunder bei verschiedenen Problemen helfen. Er soll schleimlösend sein und die Immunabwehr stärken. Holunder wirkt zudem schweißtreibend und dadurch fiebersenkend. Zudem wirkt Holunder entzündungshemmend. Weiter können die Blüten harntreibend wirken und reinigen dadurch Nieren und Magen.
Der heilige Baum
Ob der Holunder aufgrund seiner heilenden Wirkung bei vielen Kulturen als heilig angesehen wurde, bleibt fraglich. Tatsache ist, dass er rund um den Globus geschützt und geehrt wurde. Ob er wirklich vor Hexen, schwarze Magie, Feuer und Blitz schützen kann, wie es die alten Germanen glaubten, darf bezweifelt werden. Tatsache ist, dass es nichts schaden kann, einen Holunderbusch im Garten zu haben.