Schon als kleines Kind habe ich meiner Oma gerne in der Küche geholfen. Alles, was sie zubereitete, war lecker - und ich wollte so werden wie sie. Sie hat mich wirklich geprägt, war der größte Einfluss in meinem kulinarischen Leben. Meine Eltern spielten eine große Rolle und unterstützten mich immer in meinen Entscheidungen und in meinem Leben.
2. Der schlimmste Aufgabe in Ihrer Ausbildung?
Das war in Buenos Aires, Argentinien. Ich werde den Namen des Hotels nicht nennen, aber ich begann als Praktikant in der Personalküche; die Arbeitszeiten waren schrecklich und die Behandlung war nicht die beste. Aber am Ende habe ich viel mehr gelernt, als ich damals dachte.
3. Ihr größtes Talent ist ...
Kreativität. Vorstellungskraft. Geschmäcker zu mischen und zu kombinieren. Ich benutze keine Rezepte. Es ist alles in meinem Kopf. Und alle meine Menüs sind glutenfrei und laktosefrei, da ich Zöliakie habe. Ich versuche, mich selbst immer wieder herauszufordern.
Die Sunny Bar by Claudia Canessa liegt im beeindruckenden Kulm Hotel St. Moritz (rechte Bildhälfte)
4. Das größte Privileg Ihrer Tätigkeit als Koch?
Köche lieben normalerweise, was sie tun :) Und der Kochberuf gibt einem die großartige Möglichkeit zu reisen, um sich inspirieren zu lassen.
5. Was ist Ihre größte kulinarische Versuchung?
Davon habe ich zu viele. Scharf, sauer, süß & sauer.... Schokolade. Die Kombination von verschiedenen Geschmacksrichtungen.
6. Was war bisher die schwierigste Aufgabe am Herd?
Keine, ich finde selbst in der schwersten Arbeit immer etwas Positives.
7. Was ist Ihr Lieblingsgericht?
Wieder schwierig. Zu viele - aber am liebsten frisches Essen. Ceviche in vielen verschiedenen Variationen.
8. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?
Peru, Thailand, Japan, Mexiko.... Ich habe nicht nur ein bestimmtes Lieblingsland.
Claudia Canessa und ihr Ceviche
9. Was war Ihr bisher ungewöhnlichstes Gericht?
Ungewöhnlich... Ehrlich gesagt, versuche ich immer, ungewöhnliche Gerichte zu kreieren. Daher glaube ich nicht, dass ich einen Gewinner habe.
10. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?
Ich habe beim Backen eines glutenfreien Schokoladenkuchens Salz mit Zucker verwechselt. Ein großes Desaster und nicht mehr zu retten.
11. Haben Sie bestimmte Köche als Vorbilder?
Virgilio Martinez, Daniela Soto-Innes... Verschiedene Profis mit unglaublichen Talenten. Aber mehr möchte ich nicht nennen, da es unfair wäre.
11. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
Frida Kahlo. Sie war eine Frau, die kämpferisch und trotzig lebte. Sie hatte starke Überzeugungen und Leidenschaft, die sie in ihre Malerei einfließen ließ.
13. Wein oder Bier?
Wein. Das erinnert mich an meine Eltern. Wir teilen uns immer einen guten Wein. Gute Gespräche, gute Zeiten.
14. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?
Nicht allzu viel, aber ja. Paddeln im Meer, viel spazieren gehen und überall hin, wo ich muss. Reisen, Bücher lesen. Aber dafür brauche ich tatsächlich mehr Zeit.
15. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?
Das ist super einfach - normalerweise kocht mein Freund für mich. Frauenpower, haha :) Nur ein Scherz, mein absoluter Favorit ist ein frischer Salat mit verschiedenen Texturen.
16. Welche Bedeutung messen Sie Michelin-Sternen etc. bei?
Nicht allzu viel. Die größte Anerkennung ist für mich, wenn ein Kunde zufrieden ist und sich für ein hervorragendes Essen bedankt. Aber für den Beruf an sich und und die Karriere ist das natürlich wichtig. Das kann ich nicht leugnen.
Wagyu-Taco in der Sunny Bar
17. Was halten Sie von Kochsendungen im Fernsehen?
Ich mag sie und urteile nicht über sie. Wenn die Kochshows gute Inhalte haben und interessant und modern gestaltet sind - mehr davon.
18. Regionale oder internationale Küche?
Beides. Vor allem Fusionskonzepte machen unglaublich viel her.
19. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?
Tacos. In vielerlei Hinsicht. Scharf, würzig, süß - viele Geschmacksrichtungen in einem Gericht. Köstlich!
Hintergrund: Sunny Bar by Claudia Canessa im Kulm Hotel
Während sich tagsüber überwiegend englische Cresta-Rodler in der Sunny Bar tummeln und in der Sportsbar über ihre Trainingsläufe schwadronieren, wird es hier abends ruhiger. Dann steht die internationale Kulinarik im Mittelpunkt: Die peruanische Spitzenköchin Claudia Canessa begeistert nämlich nicht nur mit ihrem bunten Erscheinungsbild, sondern vor allem mit nuancenreichem Street Food, feiner Ceviche und allerlei Gegrilltem peruanischer Art. Klar, dass so viel Kochkunst auch dem Gault Millau nicht verborgen bleibt: 14 Punkte stehen dort zu Buche und zeugen von der erlesenen Küche der Sunny Bar.Weitere Informationen zu Claudia Canessa und der Sunny Bar finden Sie hier: www.kulm.com/de/kulinarik/