Nach und nach trudeln immer mehr Gäste ein. Butler Henry führt sie mehr oder weniger freundlich an ihren Tisch. Allesamt sind sie in gespannter Erwartung, wie so ein Krimidinner wohl ablaufen wird, denn die meisten betreten hier Neuland. Den Ort, an dem das Schauspiel stattfinden wird, kennen zumindest einige der Anwesenden. Die Wolfratshausener Haderbräu Stuben. Die Gastwirte Nadja und Maximilian Plötz versorgen ihre Gäste dort mit preisgekrönt

Ermitteln beim Krimidinner
Das traditionsreiche Haus bietet den Schauspielern der Krimidinner-Gruppe Mördernacht mit seinen Kaminöfen aus dem 17. Jahrhundert einen würdigen Rahmen. Hier gilt es heute Abend, den Mord an Schlossherrin Lady Willesley aufzuklären. Tolle Schauspieler, interessante Charaktere und zahlreiche Intrigen kommen neben den vier Gängen, die zum Krimidinner gehören, an diesem Abend auf den Tisch. Doch ist man als Gast bei diesem Schauspiel keineswegs ausschließlich in der passiven Zuschauerrolle. Jeder Teilnehmer findet auf seinem Platz eine Papierrolle mit Indizien, die helfen sollen, den Mörder zur Strecke zu bringen.So beginnt zwischen den einzelnen Gängen des Menüs ein reges Treiben im Restaurant und das, obwohl die Schauspieler zu diesem Zeitpunkt nicht zugegen sind. Pro Tisch gibt es einen Detective, der im Auftrag von Scotland Yard Ermittlungen zum Fall durchführt und sich an den anderen Tischen umhört. Es gilt Zeugen (andere Gäste, die andere Informationen haben als man selbst) zu befragen, Alibis zu überprüfen und so letztlich den Mörder ausfindig zu machen. Auch über die Ermittlungen der Detectives hinaus ist das Gemurmel groß, denn jeder einzelne hat hier einen dringenden Tatverdacht, den er zum Abschluss des Dinners zu Papier bringen muss.
Plötzlich findet man sich also in der Rolle des Ermittlers wieder und versucht sich, in bester Sherlock Holmes-Manier, bei der Spurensuche. Schnell wird klar, dass man von Anfang an hellwach bei der Darbietung der Schauspieler sein sollte, schließlich könnte jedes Detail bei der Aufklärung des Mordes hilfreich sein. Rasch noch den letzten Happen des karamellisierten Ziegenkäse verspeist und dann ab an den Nachbartisch. Dort treiben wilde Spekulationen, wer der Mörder sein könnte, ihre Blüten.
Krimidinner statt Staatsbankett

Den Ort, an dem Butler Henry nun sämtliche Tatverdächtige von den abgegebenen Zetteln verliest und bissig und ironisch kommentiert, sollten sie falsch sein. Aber siehe da, zumindest meine Detektiv-Kollegen und ich haben ganze Arbeit geleistet und den richtigen Täter als Mörder entlarvt. Und ich verrate nun nicht zu viel, wenn ich den Hinweis gebe, dass es nicht der Gärtner war – denn ein solcher war gar nicht erst mit von der Partie. Spannend und lecker, solch ein Krimidinner.
Mördernacht
