Handel mit Kaffee
Früher durfte natürlich nicht jeder Kaffee anbauen oder damit handeln. Die arabische Welt, in der Kaffeeanbau seinen Ursprung hat, hat ihr damaliges Handelsmonopol und die Geheimnisse des Kaffeeanbaus streng gehütet. Deshalb wurden rohe Kaffeebohnen, die in den Handel gingen, zunächst mit kochendem Wasser übergossen, damit sie nicht mehr keimen konnten. Erst im 16. und 17. Jahrhundert gelang es den Niederländern einige Kaffeesträucher zu ergaunern, die sie in ihren Kolonien anpflanzten. Von da an breitete sich der Kaffeeanbau immer weiter aus – eben auch bis nach Kolumbien. Heute sind bereits über 25 Millionen Menschen weltweit mit Anbau, Verarbeitung und Handel von Kaffee beschäftigt. Jedes Jahr werden 150 Millionen Sack Kaffee à 60 Kilo geerntet.Was den kolumbianischen Kaffee so besonders macht
Kolumbien liegt dabei im weltweiten Vergleich mit seiner Menge an angebautem Kaffee auf Platz drei. Bis 2010 lag das Land noch direkt hinter Brasilien auf dem zweiten Rang, wurde dann jedoch von Vietnam verdrängt. Die ersten Kaffeepflanzen kamen über einen Geistlichen nach Kolumbien, der sie per Schiff von den Französischen Antillen und über Land via Venezuela nach Kolumbien brachte und anpflanzte. Die fruchtbaren Böden und das milde Hochlandklima in Äquatornähe sorgten dafür, dass der Kaffeeanbau in Kolumbien zur Erfolgsgeschichte wurde.Kolumbianischer Kaffee besticht deshalb bis heute durch seine besondere Qualität und gilt als einer der besten der Welt. Dabei gehört der Kaffee aus Kolumbien zu den wenigen sortenreinen Kaffees, die international noch vermarktet werden – Kolumbien ist der weltweit größte Erzeuger von Arabica-Bohnen. Diese bestechen durch ein insgesamt sehr rundes Aroma mit Spuren von süßlichen Nussaromen. Die feinsten Bohnen stammen dabei aus dem Hochland um die Großstadt Medellín herum. Der berühmte Hochlandkaffee von dort erzielt beim Verkauf die höchsten Preise.
Hochlandkaffee aus Kolumbien
Die größten Anbaugebiete liegen im Zentrum Kolumbiens, dem so genannten Kaffeedreieck. Neben den Kaffeepflanzen sind hier auch noch die bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen beheimatet, die höchsten Plamen der Welt. Kaffeedreieck heißt es deshalb, weil es aus den drei Departements Risaralda, Quindio und Caldas besteht. Zwei Drittel der kolumbianischen Kaffeeernte wächst dort inzwischen auf modernen Plantagen. Der Rest wird nach wie vor in traditionellen Kleinst- und Familienbetrieben produziert und die Ernte wird mit Chivas – traditionellen, bunten Kleinbussen – bis nach Medellín zum Weiterverkauf transportiert.Für den weiteren Handel wird der in Kolumbien produzierte Kaffee in drei verschiedene Kaffeequalitäten unterteilt: Der Supremo, der aus besonders großen und guten Bohnen besteht, der weiche und etwas säurebetontere Excelso und die dritte Qualitätsstufe USQ, bei der es sich eher um Durchschnittsqualität handelt (USQ steht für Usual Good Quality).
Das zeigt schon, dass man Kaffee mit schlechter Qualität in Kolumbien gar nicht erst findet. Eine gute Voraussetzung für den Import nach Deutschland, schließlich gilt beim beliebtesten Getränk Deutschlands bis heute sogar eine Art „Reinheitsgebot“: Wo Kaffee draufsteht, darf auch nur reiner Kaffee drin sein.