Das Problem mit dem Magen
Wenn wir etwas essen oder trinken, wird die Magenwand gedehnt. Dabei wird der so genannte Vagus-Nerv gereizt. Dieser Nerv wiederum signalisiert dem Gehirn, dass der Magen voll ist, sobald eine gewisse Dehnung überschritten ist. Entsprechend werden Hormone freigesetzt, die dem Körper Bescheid geben, dass man satt ist. Der Magen wird immer gedehnt, egal ob man nun etwas Festes oder Flüssiges zu sich nimmt.Bei Getränken besteht nur das Problem, dass sie deutlich schneller durch den Magen-Darm-Trakt fließen. Im Schnitt bleibt ein halber Liter Flüssigkeit nur rund 20 Minuten im Magen. Flüssiges passiert mit einer Geschwindigkeit von rund 25 Milliliter pro Minute. Feste Nahrung bleibt deutlich länger im Magen. Insofern kann man den Hunger mit Flüssigkeiten zwar schnell stillen, man bekommt aber auch viel schneller wieder Appetit.
Vereinfacht kann man sagen, dass Flüssigkeit zwar den Magen kurzfristig füllt, aber nicht satt macht. Und wenn man kalorienreiche Flüssigkeiten wie eben Saft oder Limonade trinkt, nimmt man leicht mehr Kalorien zu sich, als man eigentlich benötigt.
Ein weiteres Problem das daraus resultiert ist, dass wir beinahe immer trinken können. Auch wenn der Magen voll ist, passt immer noch Flüssigkeit dazwischen. Trinken wir hier wieder Softdrinks oder Saft, nehmen wir weitere, vom Körper nicht unbedingt benötigte Kalorien zu uns.
Kalorien nebenbei
Schaut man auf die Nährwertangabe der Getränke, stellt man fest, dass eine Cola oder eine Apfelschorle nicht unbedingt viele Kalorien haben muss. Allerdings muss man auf die Mengenangabe schauen. Wenn 100ml Cola rund 44kca haben, klingt das wenig. Ein Liter Cola hat mit rund 440kcal aber schon rund ein Fünftel des Tagesbedarfs einer erwachsenen Frau. Und den meisten fällt es recht schwer, nach einem Glas Cola (120kcal) mit dem Trinken aufzuhören.Vielen ist auch gar nicht bewusst, wie viele Kalorien in den Getränken tatsächlich enthalten sind. Ein schwarzer Kaffee hat keine Kalorien. Doch nur die wenigsten trinken ihren Kaffee ohne Milch und Zucker. Ein Latte Macchiato dagegen hat bereits rund 200kcal. Trinkt man jeden Tag einen Latte Macchiato, nimmt man auf eine Woche gerechnet bereits rund 1.400kcal zusätzlich zu sich.
Auch Fruchtsäfte, unverdünnt, sind wahre Kalorienbomben, die es auf ebenso viele Kalorien wie Cola oder Limonade bringen. Auch Eistee, wenn er als Fertigprodukt getrunken wird, hat ungefähr die gleiche Anzahl Kalorien wie andere Softdrinks.
Getränke und Insulin
Zuckerhaltige Getränke bergen aber noch ein weiteres Risiko. Denn der Körper schüttet nach dem Genuss von Zucker Insulin aus. Das Insulin transportiert unter anderem Glukose aus dem Blut in die Zellen. Zudem hemmt Insulin den Fettabbau und fördert den Fettaufbau. Je mehr Insulin im Körper, desto mehr Fett speichert der Organismus, vereinfacht gesagt. Gerade stark zuckerhaltige Getränke stimulieren den Insulinspiegel, mit allen negativen Konsequenzen. Sie regen die Insulinproduktion stärker an als vom Zuckergehalt vergleichsweise feste Nahrungsmittel.Und beim Trinken tritt noch ein weiteres Problem zu Tage. Denn im Gegensatz zu den Mahlzeiten zu festen Zeiten, trinken viele den ganzen Tag über. Nehmen wir nun zuckerhaltige Getränke zu uns, halten wir den ganzen Tag über die Insulinproduktion am Laufen. Der Körper bekommt also fast permanent den Befehl zum Fettaufbau, statt Fett abzubauen. Da ist es natürlich schwierig abzunehmen.
Insofern ist es wichtig, bei einer gesunden Ernährung auch auf die Getränke und deren Kalorienzahl zu achten. Wenn Sie auf Ihr Glas Cola oder Saft nicht verzichten wollen, dann trinken Sie es beim Essen, damit der Körper zwischen den Mahlzeiten die Insulinproduktion herunterfahren kann. Dann klappt es auch besser mit dem Abnehmen.