Häufig steht nicht allein die Befriedigung unseres Hungers im Vordergrund, wenn wir uns mit der Nahrungsaufnahme beschäftigen, sondern wir verabreden uns gezielt zum Essen – sei es in der Familie oder mit Freunden. Wir wollen dabei Geselligkeit und keine Mahlzeit vergeht, ohne dass über das, was auf dem Tisch steht, geredet wird.
Die politische Seite der Esskultur
Dort, wo Essen die Menschen trennt – die Fleischfans und Veganer, Christen und Moslems, Sportler und Couch-Potatoes, Ökos und Fast-Food-Freaks – geht es häufig um nicht weniger als die politische Seite der Esskultur. Gesundheitsfragen, Kritik an Nahrungsmittelkonzernen, verschiedene Standpunkte zu Natur- und Tierschutz, fairem Handel mit Lebensmitteln und ökologischem Landbau trennen die Fraktionen.Essen kann Statussymbol sein, pure Notwendigkeit oder zum Event stilisiert werden. Kein gesellschaftliches Ereignis kommt heute ohne Speis´ und Trank aus. Unsere Mahlzeiten sind ein soziales, kommunikatives Ritual finden aber auch in der Vereinsamung vor dem Fernseher statt.
Das Thema Essen ist ungemein populär – jedenfalls dann, wenn man sich die unzähligen Kochsendungen im Fernsehen oder die jährlich 6000 neu erscheinenden Kochbücher ansieht.
Das Buch-Projekt »Mahlzeit, Deutschland!« konzentriert sich nicht nur auf das Essen selbst, sondern beleuchtet z.B. auch, wo gegessen wird – wie sieht das deutsche Esszimmer aus? Wie wird am Arbeitsplatz gegessen? Wie aufder Autobahn? Warum auf der Straße? Wie werden Nahrungsmittel hergestellt? Ist Trinken auch Essen?
Ergänzt wird die visuelle Bestandsaufnahme der deutschen Esskultur durch Essays von Thilo Bode, Gunter Frank, Tom Hillenbrand, Gunther Hirschfelder, Sarah Höchstetter, Verena Lugert, Cornelia Poletto, Christoph Schaden, Hilal Sezgin, Andreas C. Studer und Philipp Weber.
„Mahlzeit, Deuschland“ – Bibliographische Angaben
39,90 Euro(D) / 41,10 Euro(A)Ab Anfang Dezember im Handel
448 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband, ISBN: 978-3-86490-012-9