Wie eine vermeintlich harmlose Wette zeigt, kommt der Körper auch beim Thema „Flüssigkeitsaufnahme“ schnell an seine Grenzen: Der ehemalige Fußballprofi Vinicius von Hannover 96 wettete mit Mannschaftskollegen, dass er einen 5l Kanister mit einem Sportgetränk auf ex trinken könne. Letztlich schaffte Vinicius „nur“ 2,5l und musste sich anschließend sofort übergeben. Das war nur natürlich: Im Extremfall droht bei so einer Menge Flüssigkeit auf einem mal auch ein Durchbruch der Magenwand. Bedenkt man die organischen Folgen einer solchen Aktion, dürfte der damals verlorene Wetteinsatz von 100 Euro noch leichter zu verkraften sein.
Wie viel Flüssigkeit braucht der Mensch?
Eine einfache Faustregel besagt: Sofern man keinen Sport treibt oder gesundheitlich eingeschränkt ist, sind drei Liter Flüssigkeit am Tag völlig ausreichend. Alles, was man darüber hinaus trinkt, bleibt im Körper und verdünnt das Blut. Die Folge: Mineralien und Salze im Blut sind dann weniger stark konzentriert. Bleibt diese geringe Konzentration über einen längeren Zeitraum bestehen, kann das ein gravierendes Nachspiel haben. Neben einer auftretenden Muskelschwäche und einer Beeinträchtigung der Hirnleistung drohen im schlimmsten Fall epileptische Anfälle, Herzversagen oder sogar ein tödliches Hirnödem.Wann genau wird es gefährlich?
Theoretisch kann der Körper eines gesunden Erwachsenen bis zu 10 Liter Flüssigkeit aufnehmen, bevor ernstzunehmende gesundheitliche Schäden drohen. Das gilt im Übrigen auch bei einer einmaligen Trink-Orgie. Wenn man dabei allerdings wenig oder gar nichts isst, kann bereits eine geringere Menge gefährlich sein. Beim Sport kann man natürlich die ausgeschwitzte Menge Flüssigkeit zum Wasserbedarf dazu rechnen. Hier besagt die Regel, dass dieser (vereinfacht ausgedrückt) rund einen halben bis einen Liter Flüssigkeit pro Stunde bei gemäßigten Sport beträgt.Was sollte man beachten?
Vereinzelt neigen Marathonläufer dazu, während des Wettkampfes zu viel zu trinken. Um einen Flüssigkeitsmangel zu verhindern, greifen sie gern öfter zu den gereichten Wasserbechern. Hier kann es hilfreich sein, sich sowohl vor als auch nach einem Lauf im Wettkampftempo zu wiegen. Der Gewichtsunterschied nach dem Training gibt einen ungefähren Aufschluss darüber, wie viel Flüssigkeit man beim Sport unter den gegebenen Wetterbedingungen ausgeschwitzt hat.Problematisch wird es hingegen bei Menschen mit Herz-, Leber- oder Nierenproblemen. Bei jenen Patienten kann man nicht pauschal sagen, wie viel Flüssigkeit gesund ist. Daher ist entscheidend, dass Betroffene mit ihrem Hausarzt genau besprechen, was zu beachten ist und in einem weiteren Schritt die benötigte Menge Flüssigkeit errechnen.