Köche à la Carte – Sebastian Copien Hansi Heckmair/Südwest Verlag; Sebastian Copien
Sebastian Copien im Interview

Köche à la Carte – Sebastian Copien

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen. Heute: Sebastian Copien. Sebastian Copien liebt das Kochen mit natürlichen Lebensmitteln, die er zu kreativen und veganen Rezepten verarbeitet – sechs Kochbücher füllen diese inzwischen. Seit vielen Jahren gibt der passionierte Surfer zudem Kochkurse in seiner Koch- und Event-Location in Grünwald bei München und berät sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und gastronomische Betriebe zum Thema pflanzliche Küche. Im Interview verrät er, wie es dazu kam – und vieles mehr...

In der Nähe seiner Küche betreibt Sebastian Copien einen Küchengarten mit 16 Hoch- und zwei Hügelbeeten wo er jedes Jahr über 50 Gemüse- und Kräutersorten für seine Kurse und Fine-Dining-Events kultiviert. Seit zwei Jahren baut er zudem seine Onlinekochschule www.vegan-masterclass.de auf, auf der neben ihm die besten veganen Profis ihr Wissen in mittlerweile über 14 verschiedenen Kursen zu allen relevanten Themen weitergeben.

1. Warum sind Sie Koch geworden?


Meine Mutter ist Köchin und gute Küche hat mich von Kindheit an fasziniert. Ich koche seit ich 12 bin und daher war es nicht verwunderlich, dass ich irgendwann diesen Weg einschlage. Auch wenn es etwas gedauert hat…

2. Ihr größtes Talent ist…

Ich habe ein sehr gutes Vorstellungsvermögen. Das bedeutet ich entwickle meine Rezepte und Geschmacksbilder im Kopf/Geist und die stimmen zu 99 Prozent bei der praktischen Umsetzung.

3. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Handwerk und Kreativität zu kombinieren und damit in der Lage zu sein, Menschen glücklich zu machen.

4. Was ist Ihre größte Versuchung?

Ich liebe generell gutes Essen, bin aber besonders empfänglich in Sachen kulinarische Reize bei Kuchen, Donuts und Co.

5. Was war Ihre bisher schwerste Aufgabe am Herd?

Die vermeintlich einfachen Dinge wirklich zu durchdringen und zu meistern und sich dabei nicht zu verkünsteln.

6. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Selbstgemachte Pasta mit sehr lange gekochtem Ragout. Natürlich vegan in meinem Fall.

7. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Italien trifft mich kulinarisch immer besonders emotional.

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8. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?

Da ist jetzt die Frage, was man unter ausgefallen versteht. Ich kombiniere immer gern ungewöhnliche Sachen. Fermentierte Soja-Rahm-Eiscreme auf Selleriebasis und dazu ein grüner Chilichip und Blaubeere ist eine solche Kombi. Da könnte ich jetzt einige aufzählen. Ich finde, es darf immer etwas ungewöhnlich sein, muss aber hundertprozentig harmonieren und funktionieren. Zumindest im Fine-Dining-Bereich. Ich decke ja auch die klassische und deftige Küche gerne ab und da bin ich eher traditionell geprägt.

9. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Gab es bei mir natürlich noch nie (lacht).

10. Haben Sie kochende Vorbilder?

Natürlich da gibt es einige die ich für ihre Talente und Fähigkeiten bewundere. Die Liste wäre auch sehr lange, denn ich bin der Meinung das man von allen Kollegen und Kolleginnen etwas lernen kann.

11. Wein oder Bier?

Zuerst Bier dann Wein (lacht).

12. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Hört sich immer schnulzig an – Kochen ist für mich nach wie vor auch Hobby – daher definitiv ja. Neben dem Kochen ist mir eigentlich das Wellenreiten am Wichtigsten und das steht normalerweise auch mehrfach im Jahr auf dem Programm.

13. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Ich bin großer Brotzeit-Freund wenn es schnell gehen muss. Ein gutes, resches Brot und dazu schöne Aufstriche und Co. Super. Ansonsten auch gerne eine schnelle gesunde Bowl im Alltag oder auch gerne mal Tacos mit frischem Maistortilla.

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14. Welche Bedeutung messen Sie Sternen und Hauben bei?

Ich respektiere alle Menschen oder Betriebe, die sich solche erarbeitet haben, bin selbst aber sehr froh das ich nicht in dem System bin. Aber natürlich stellt man, oder das Ego, sich auch manchmal die Frage, was da für einen selbst machbar wäre (lacht).

15. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Find ich super. Ich bin nur der Meinung das hier mehr Fokus auf Wissensvermittlung und Bildung gelegt werden müsste, als auf Unterhaltung. Ich bin gespannt wann der erste Sender sich traut eine rein vegane Kochshow zu launchen die echten Mehrwert hat. Ich wäre auf jeden Fall zu haben weil ich das Medium TV an sich perfekt finde um ehrliches Wissen weiterzugeben.

16. Regionale oder internationale Küche?

Sowohl als auch. Regional holt mich emotional natürlich ab. Und International löst Urlaubsgefühle aus.

17. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Gute und originale Tacos. Drei Komponenten und ab in den Mund. Mega!

Weitere Infos zu Sebastian Copien finden sie hier: sebastian-copien.de