Monica Galetti: Nein, da verfolgt aber auch jedes Format seine eigenen Ziele. Aber ich war in anderen Ländern bereits als Gastjurorin aktiv. Wir waren hier in England anfangs recht streng bei der Bewertung, inzwischen nicht mehr. Das ist gut so, diese Zeiten sind in der Gastronomie zum Glück vorbei und schließlich möchte ich meine eigenen Angestellten in meinem Restaurant ja auch nicht schlecht behandeln, im Gegenteil: Generell wollen wir Menschen glücklich machen mit unserer Arbeit, warum sollten wir anderen also Steine in den Weg legen. Und in der Show wollen wir junge Talente fördern. Das geht mit Motivation besser als mit Druck.
worlds of food: Sie sprechen Ihr Londoner Restaurant an, das „Mere“. Bleibt Ihnen neben dem TV-Job und dem Restaurant noch Zeit für anderes?
Monica Galetti: Ich habe das Restaurant 2017 mit meinem Mann eröffnet und es braucht noch viel Aufmerksamkeit. Dazu haben die Macher von MasterChef gerade drei weitere Produktionsjahre geplant, ich möchte wegen des Restaurants allerdings von Jahr zu Jahr schauen, ob ich weiterhin Teil der Sendung bleiben kann und möchte. Mere bedeutet auf Samoanisch wie im Französischen übrigens Mutter. Ich möchte mich damit für all ihre Unterstützung bedanken, die sie mir hat zukommen lassen. Sie hat immer an mich geglaubt.
worlds of food: Sie sind in Samoa aufgewachsen, haben später in Neuseeland gelebt. Was sind die größten Unterschiede zwischen der Küche dort und jener in Europa?
Monica Galetti: Die Produkte. Wir hatten quasi nur frische Produkte dort. Die Hühner sind einfach frei herumgelaufen, wurden bei Bedarf gefangen und geschlachtet. Die Früchte haben wir direkt und ganz reif vom Baum gepflückt. Schon nachdem wir nach Neuseeland gezogen waren, mussten wir all das plötzlich im Supermarkt kaufen. Meine Eltern haben dann aber bald begonnen, zumindest ihr Gemüse wieder selbst anzubauen.
worlds of food: Spiegeln sich Ihre samoanischen Wurzeln auch auf Ihrer Karte im Mere wider?
Monica Galetti: Ein wenig, ja. Ich habe ein Gericht auf der Karte, das eine Art pazifisches Ceviche ist. Und ich mag es nach wie vor, Gemüse in meinen Gerichten in den Mittelpunkt zu stellen, sie zum Star eines Gerichts zu machen.
Gemüse, hier Brokkoli, ist der Hauptdarsteller vieler von Monica Galettis Gerichte
worlds of food: Haben Sie heute noch Kontakt nach Samoa?
Monica Galetti: Ja, ein wenig. Aber die meisten meiner Verwandten leben tatsächlich in Neuseeland. Diesen Sommer habe ich es nach drei Jahren endlich mal wieder geschafft, sie zu besuchen. Das ist natürlich viel zu selten, ich hoffe aber, dass wir im kommenden Jahr Weihnachten wieder zusammen feiern können, zumal ich hier in England außer meinem Mann und meiner Tochter gar keine Familie habe.
worlds of food: Worauf legen Sie in Ihrer Küche am meisten Wert?
Monica Galetti: Auf gute Zutaten, sie sind der Schlüssel. Man darf nicht an der Qualität sparen. Die Gäste merken das, wenn man anfängt zu schummeln. Und ich investiere viel Zeit in mein Team, arbeite gemeinsam mit ihm, unterrichte meine Mitarbeiter und versuche, sie immer besser zu machen. Mir ist es wichtig, dass sie Spaß bei der Arbeit haben, gerne ins Restaurant kommen. Sie sollen sich geschätzt fühlen. Ich glaube wie gesagt, dass das Team in einem solchen Umfeld seine beste Leistung abruft. Und natürlich versuche ich mehr darauf achten, keine Lebensmittel mehr zu verschwenden. Ich bitte Lieferanten zusätzlich, mir nichts in Plastik und noch nur in Mehrweg-Boxen zu liefern. Das sind Themen, die wir alle zukünftig mehr auf dem Schirm haben müssen.
worlds of food: Was ist Ihrer Ansicht nach das größte Privileg ihrer Tätigkeit?
Monica Galetti: Ich finde es toll, dass ich in meinem Beruf das Wissen, die Produkte und die Werkzeuge dafür habe, kreativ zu sein. Gerade was die Produkte angeht, da werden wir Köche von den Produzenten heutzutage wirklich verwöhnt. Man muss dafür natürlich die richtigen Lieferanten haben.
worlds of food: Reisen Sie auch viel, um neue Produkte und Methoden kennenzulernen?
Monica Galetti: Ich liebe es, zu reisen und versuche, so oft es geht unterwegs zu sein und neues dazuzulernen. Gerade erst war ich in Marokko, habe jede Menge Gewürze mitgebracht. Davor war ich in Südamerika, habe die Vielfalt der Chilis dort kennengelernt und erfahren, wie man die „Leche de Tigre“ für ein gelungenes Ceviche herstellt. Im Oman habe ich eine spezielle Zubereitung für eine würzige Ziege, die dort in einem Erdloch gegart wird, gezeigt bekommen. Ich liebe es einfach, von fremden Kulturen zu lernen. Das sollten viel mehr Menschen machen, um Barrieren abzubauen. Dann würden Sie sich vor Wahlen vielleicht nicht so sehr von Populisten und ihren angstschürenden Sprüchen beeinflussen lassen und vielleicht etwas mehr Vernunft anstelle von künstlich erzeugten Emotionen in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Vieles – nehmen wir nur den Brexit – scheint sich derzeit leider rückwärts zu entwickeln.
Weitere Informationen zu Monica Galetti finden sie hier: www.mere-restaurant.com
Monica Galetti: Auf gute Zutaten, sie sind der Schlüssel. Man darf nicht an der Qualität sparen. Die Gäste merken das, wenn man anfängt zu schummeln. Und ich investiere viel Zeit in mein Team, arbeite gemeinsam mit ihm, unterrichte meine Mitarbeiter und versuche, sie immer besser zu machen. Mir ist es wichtig, dass sie Spaß bei der Arbeit haben, gerne ins Restaurant kommen. Sie sollen sich geschätzt fühlen. Ich glaube wie gesagt, dass das Team in einem solchen Umfeld seine beste Leistung abruft. Und natürlich versuche ich mehr darauf achten, keine Lebensmittel mehr zu verschwenden. Ich bitte Lieferanten zusätzlich, mir nichts in Plastik und noch nur in Mehrweg-Boxen zu liefern. Das sind Themen, die wir alle zukünftig mehr auf dem Schirm haben müssen.
"The Skills" heißt das aktuellste Buch von Monica Galetti
worlds of food: Was ist Ihrer Ansicht nach das größte Privileg ihrer Tätigkeit?
Monica Galetti: Ich finde es toll, dass ich in meinem Beruf das Wissen, die Produkte und die Werkzeuge dafür habe, kreativ zu sein. Gerade was die Produkte angeht, da werden wir Köche von den Produzenten heutzutage wirklich verwöhnt. Man muss dafür natürlich die richtigen Lieferanten haben.
worlds of food: Reisen Sie auch viel, um neue Produkte und Methoden kennenzulernen?
Monica Galetti: Ich liebe es, zu reisen und versuche, so oft es geht unterwegs zu sein und neues dazuzulernen. Gerade erst war ich in Marokko, habe jede Menge Gewürze mitgebracht. Davor war ich in Südamerika, habe die Vielfalt der Chilis dort kennengelernt und erfahren, wie man die „Leche de Tigre“ für ein gelungenes Ceviche herstellt. Im Oman habe ich eine spezielle Zubereitung für eine würzige Ziege, die dort in einem Erdloch gegart wird, gezeigt bekommen. Ich liebe es einfach, von fremden Kulturen zu lernen. Das sollten viel mehr Menschen machen, um Barrieren abzubauen. Dann würden Sie sich vor Wahlen vielleicht nicht so sehr von Populisten und ihren angstschürenden Sprüchen beeinflussen lassen und vielleicht etwas mehr Vernunft anstelle von künstlich erzeugten Emotionen in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Vieles – nehmen wir nur den Brexit – scheint sich derzeit leider rückwärts zu entwickeln.
Weitere Informationen zu Monica Galetti finden sie hier: www.mere-restaurant.com