Weinlexikon
Begriff | Definition |
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Kadarka | Die Kadarka ist eine sehr alte Rebsorte, deren Ursprung und heutiges Hauptvorkommen auf dem Balkan und in Ungarn zu finden ist. Die rote Traube lieferte früher einen großen Anteil im Verschnitt des berühmten ungarischen Weins „Erlauer Stierblut“. Feine Weine entstehen zudem in Bulgarien unter dem Synonym Gamza. Gutes Traubenmaterial liefert körperreiche, dunkle Weine mit kräftigem, feinem Tannin und mittlerem Alkohol. |
Keltern | |
Klon | Der Klon (griech.) ist ein Zweig und damit der natürlich entstandene Nachkomme eines Mutterstocks. Solange keine Mutation auftritt kann der Klon unbegrenzt erbgleich in Rebschulen gezüchtet werden. Dies wird vor allem mit Klonen getan, die besonders gute Eigenschaften aufweisen. |
Kohlensäuremaischung | Bei der Kohlensäuremaischung wird das unverletzte Lesegut als ganze Traube in ein Gärbehältnis eingelagert. Dafür sind Handlese und schonender Transport unvermeidlich. Die Enzyme in den Beeren bilden Ethanol, Glycerin und Bernsteinsäure. Die beinhaltete Apfelsäure wird dagegen abgebaut. Die entstandenen Lösungsmittel extrahieren daraufhin die Farbstoffe aus der Beerenhaut und Polyphenole aus den Kernen, sodass die Beeren milchig weiß erscheinen. Durch den Druck der enstandenen CO2-Bildung platzen diese auf. Den Vorgang beschreibt man auch als intrazelluläre Gärung. Es entstehen bei der Kohlensäuremaischung helle, fruchtige Rotweine mit wenig Tannin. |
Kontrollierte Herkunftsbezeichnungen | Kontrollierte Herkunftsbezeichnungen wie AOC, D.O. und DOC sind ein Schutzsiegel für Weine aus Frankreich und der Schweiz, Spanien und Italien. Sie sollen die Qualität der Weine in einem geografisch abgegrenzten Gebiet gemäß gesetzlicher Vorgaben sichern. Dabei werden unter anderem die Rebsorten, Anbautechniken, Alkoholgehalte, Ertragsbeschränkungen und Weinbereitungsverfahren beschränkt. |
Korgeschmack | Der Korkgeschmack, Korkschmecker oder Korkton ist ein Weinfehler, der auf den Verschluss der Weinflasche zurückgeht. Er verändert den Geschmack und Geruch des Weins, weswegen der Wein beeinträchtigt oder gar zerstört werden kann. Die Geschmacksfehler reichen von holzig bis muffig. Verantwortlich für diese Veränderungen ist Trichloranisol, ein Abbauprodukt von Pilzen, die im Naturkork vorkommen. Das EU-weite Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Korkeichenwäldern ist eine Reaktion auf die Bildung von Trichloranisol. |
Kunststoffkorken | Ein Kunststoffkorken besteht aus einer Gummi- oder Teflonmischung. In den 90er-Jahren wurde er als eine Alternative zum Naturkork gesehen, doch der Kunststoffkork bietet vor allem einen Nachteil: er kann Fehltöne verursachen. Jedoch kann mit einem Kunststoffkorken der Korkgeschmack des Weins vermieden werden. Weine, die nicht lange gelagert werden, können ohne Probleme mit einem Kunststoffkorken verschlossen werden. |
Lagenwein | Weinlagen sind begrenzte Rebflächen, die sich durch besondere Bedingungen auszeichnen. So kommen besondere Boden oder außergewöhnliche klimatische Bedingungen für Lagenwein in Frage. Dieser stammt dann ausschließlich von dieser Weinlage, die weniger als einen Hektar oder mehrere Hektar groß sein kann. |
Macabeo | Macabeo wird in ganz Spanien angebaut, schwerpunktmäßig aber in Katalonien. Sie dient, neben Parellada und Xarello, als Grundlage für den spanischen Schaumwein Cava. Der Wein weist eine verhaltene Fruchtaromatik auf und verfügt über eine milde Säure, hat jedoch einen kräftigen Alkoholgehalt. |
Maische | |
Malbec | Der Malbec ist eine alte Bordeaux-Rebsorte. Heute befindet sich das größte Anbaugebiet in Argentinien. Dort ergibt sie einzigartige Rotweine, die als Aushängeschild des Landes fungieren. In Südfrankreich finden Malbec-Weine aktuell zu neuer Klasse. Die tiefdunklen Weine besitzen eine hohe Säure, volle, feste Tannine und einen vollmundigen Körper. |
Melnik | Melnik ist eine bulgarische Rotweinsorte, die vorrangig um die Stadt Melnik, nahe der griechischen Grenze, kultiviert wird. Die Weine, die aus ihr gekeltert werden, erinnern in ihrer Stilistik oftmals an die von der südlichen Rhone. Der dunkelrote Wein wurde wegen seiner Dickflüssigkeit früher angeblich in Stoffsäcken transportiert, ohne dass ein Tropfen verlorenging. Die Weine sind zudem sehr langlebig, mit kräftigem Tannin und frischer Säure. |
Mencía | Mencía ist eine rote Rebsorte, die in den autonomen Regionen Nordwestspaniens Galicien und Kastilien stark verbreitet ist und die im spanischen Rebsortenspiegel den 9. Rang belegt. In Nordspanien erbring Mencía mineralisch-erdige Weine von zarter Farbe, die einen leichten Alkoholgehalt und eine frische Säure aufweisen. Die Weine sollten in ihrer Jugend getrunken werden. |
Merlot | Der Merlot ist eine Rotwein-Rebsorte, die aus Frankreich stammt. Dort und in Italien sowie Deutschland ist er am meisten verbreitet. Der Merlot reift früh im Jahr und ist schon nach ein paar Jahren der Lagerung genussreif. Die Rebsorte ergibt fruchtige, vollmundige Weine. Leitaromen sind Pflaume, Zwetschge, Schwarzkirsche, Tabak und Röstaroma. |
Montepulciano d´Abruzzo | Montepulciano d’Abruzzo ist ein reinsortiger, italienischer Rotwein aus der Rebsorte Montepulciano mit der kontrollierten Ursprungsbezeichnung „Denominazione di origine controllata“ (DOC). Er stammt aus der Region Pescara in den Abruzzen und gilt als rustikaler, dennoch aber milder Wein mit rubinroter Farbe. Durch sein tanninreiches Wesen ist er ein gut haltbarer (manch einer behauptet Zech-) Wein mit wenig Säuregehalt. |