Wir Deutschen werden immer dicker und das ist kaum zu übersehen. Schuld daran sind Bewegungsmangel und die falsche Ernährung. Das schlimme daran: Den meisten Menschen ist sogar bewusst, dass sie sich falsch ernähren oder öfter Sport treiben sollten. Schlechte Angewohnheiten sind allerdings auch nur schwer zu ändern.
Problematisch wird es jedoch dann, wenn wir glauben, uns eigentlich gesund zu ernähren, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Das beste Beispiel dafür ist Fruchtsaft. „An apple a day keeps the doctor away“, lautet ein bekanntes englisches Sprichwort, dass uns suggeriert, Obst sei bedenkenlos gesund. Leider ist das eben nicht uneingeschränkt richtig.
Obst enthält zwar eine ganze Reihe lebenswichtiger Vitamine und sekundärer Pflanzenstoffe, aber eben auch Zucker. Um genau zu sein Fruchtzucker. Zucker bleibt aber Zucker: Egal ob Frucht-, Milch- oder Haushaltszucker, ein Gramm davon enthält immer 4 Kilokalorien. Dummerweise vermittelt uns der Begriff „Frucht“, dass der in Obst enthaltene Zucker gesünder sei als der in Cola.
Und folgerichtig steigen viele Menschen von Cola auf Fruchtsaft um, wenn sie eine Diät starten oder sich gesünder ernähren wollen. Dummerweise hat ein Glas Apfelsaft genauso viele Kalorien wie ein Glas Cola! Schlimmer als die Kalorienzahl wiegt jedoch die Tatsache, dass Fruchtzucker vom Körper zunächst insulinunabhängig abgebaut wird. Dadurch bleibt ein erstes Sättigungsgefühl aus und wir trinken deshalb tendenziell mehr Saft als Cola und nehmen so noch mal Extra-Kalorien auf.
Milch ist ein anderes Beispiel für versteckte Kalorien: In einem Glas Vollmilch sind anderthalb mal so viele Kalorien enthalten wie in einem Glas Limonade. Die Milch macht’s also nur in maßvoller Dosierung. Problematisch an der Milch ist der relativ hohe Fettgehalt, denn ein Gramm Fett hat doppelt so viele Kalorien wie ein Gramm Kohlenhydrate.
Als logische Konsequenz bietet uns die Lebensmittelindustrie immer mehr fettreduzierte Lightprodukte an. Da Fett jedoch ein guter Geschmacksträger ist, muss der nun fade Geschmack in Diätprodukten ja irgendwie ausgeglichen werden. In der Regel enthalten diese „Abnehmprodukte“ deshalb einfach mehr Zucker. Entscheidend für jeden Diätversuch ist, einen Blick auf die tatsächlichen Inhaltsstoffe, statt auf den Etikettenschwindel hereinzufallen.
Lassen Sie sich nicht durch die Packungsgröße verwirren. Maßstab für die Beurteilung der Gesamtkalorienmenge ist immer die Angabe pro 100ml oder 100g! Ein großes Glas Jogurt (500g) oder ein halber Liter Cola kommen da schnell mal auf über 500 Kilokalorien und decken damit bereits gut ein Viertel unseres täglichen Grundumsatzes ab.
Aber auch gezuckerte Getreideprodukte können trügerisch sein. Galten Cornflakes vor einigen Jahren noch als bedenkenlos gesund, weiß man heute, dass diese meist zu viel Zucker enthalten. Insgesamt sollte man in einer ausgewogenen Ernährung den Anteil an Kohlenhydraten reduzieren. Achten Sie daher auf Müsliprodukte ohne Zuckerzusatz!
Die Verpackungsgröße ist ebenfalls ein großes Problem. Und zwar im wörtlichen Sinne: Um den Umsatz zu steigern, bietet die Lebensmittelindustrie immer größere Packungen an. Studien belegen, dass es den meisten Menschen schwer fällt, eine einmal geöffnete Chips-Packung wieder beiseite zu legen. Also wird gegessen, bis die Packung leer ist.