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Dschungelcamp: Insekten und Würmer als Nahrungsmittel der Zukunft

Im Dschungelcamp werden sie gerne zur Dschungelprüfung gereicht: Insekten und anderes Getier, welches nicht gerade Appetit auf mehr macht. Dabei bieten die meisten Insekten das, was man von nahrhaften Lebensmitteln erwartet. Sind also Insekten für die Kandidaten im australischen Dschungel sogar so etwas wie sinnvolle Nahrungsergänzung?

Unbewusst nehmen wir durch Überreste in Gemüse oder im Schlaf etwa ein halbes Kilo Insekten pro Jahr zu uns. Unbestätigte Quellen gehen davon aus, dass man beispielsweise etwa sieben Spinnen im Schlaf während seiner Lebenszeit „verspeist“. Dabei ist diese Vorstellung ebenso unglaublich, wie die Tatsache, dass manche Insekten in vielen Ländern als Grundnahrungsmittel oder sogar als Delikatesse fungieren.

Der Mensch gehört zur Gattung der Allesfresser, rein evolutionstechnisch ist der Verzehr von Insekten also schon einmal gewährleistet. Aber schmecken die Tiere auch wirklich so hervorragend, wie es manche behaupten?

Insekten – Welche Nährstoffe enthalten sie

Für die Dschungelcamp-Bewohner, die sich ihre Mahlzeiten hart in Dschungelprüfungen erarbeiten müssen, können Insekten aber in der Tat eine sinnvolle Nahrungsergänzung sein. Aus rein ernährungstechnischer Sicht beinhalten Insekten nämlich viele wichtige Nährstoffe. Einen großen Eiweiß-Anteil beispielsweise. Aber auch Kohlenhydrate, Salze (4%) und Vitamine sind ausreichend enthalten. Ebenso wie weitere Mineralien, ungesättigte Fettsäuren und Chitin, das den Cholesterinspiegel reguliert. Darüber hinaus sind Insekten fettarm und stellen sogar einen geeigneten Ersatz für herkömmliche Fleischprodukte dar.

Essbare Insekten und ihre Zubereitung

Heuschreckenarten werden geschmacklich mit Hühnerfleisch, Garnelen, gerösteten Kastanien oder Nüssen verglichen. Dabei sollten vor der Zubereitung Flügel, Kopf, Panzer und Beine entfernt werden. Für den Verzehr kann man die Heuschrecken entweder rösten oder kochen und anschließend beispielweise mit Reis servieren. Das Rösten tötet Parasiten ab, welche die Tiere noch auf der Körperoberfläche tragen.

Schnecken sind noch am ehesten als Delikatesse bekannt. Vor allem in Frankreich werden die Tiere gekocht verzehrt. Das Kochen soll den Tieren einen besseren Geschmack verleihen. Dieser ist jedoch bei den meisten Tieren unterschiedlich, wobei man bei vielen Arten eine erdige oder nussige Note feststellen kann.  t1 ©thinkstockphotos.de, Skorpionspieße

Auch Käfer, deren Larven sowie wirbellose Tiere gelten in vielen Ländern als Delikatesse. Darunter auch Skorpione, Bienen, Fliegen oder Ameisen. Insgesamt gelten rund 1800 Insektenarten als essbar.

Wie komme ich an essbare Insekten?

In einigen Restaurants in Deutschland kann man bereits heute auf Bestellung diverse Insektengerichte probieren. Für die heimische Kochstelle können über das Internet schon vorbehandelte und geputzte Tiere gekauft werden. Aber auch feste Läden wollen sich auf dem Markt etablieren und die Insektengerichte so den Menschen in Europa etwas schmackhafter machen.

Auswahl der Insekten: Das gilt es zu beachten

Da es trotz der großen Insektenbestände immer auch Arten gibt, die vom Aussterben bedroht sind, sollte darauf geachtet werden, dass diese Tiere nicht verzehrt werden. Außerdem tragen viele Insekten reizende oder giftige Stoffe in sich. Daher sollten Tiere, die zu ihrem eigenen Schutz giftige Stoffe produzieren, nicht zum Verzehr in Betracht gezogen werden.  Generell sollten vor allem Tiere gemieden werden, die leuchtend gefärbt sind. Um Tiere, die man nicht identifizieren kann, gilt es ebenfalls einen großen Bogen zu machen.

Zukunft der Insektengerichte

Für das RTL-Dschungelcamp werden die Tiere übrigens eigens in einem Labor gezüchtet. Bei der vergangenen Staffel geht man davon aus, dass rund eine Millionen Würmer, Maden, Heuschrecken und Kakerlaken gezüchtet wurden. Die Zucht der Insekten hat aber auch andere Vorteile gegenüber herkömmlichen Tieren. Zum einen ist die Vermehrungsrate der Tiere deutlich höher als die gewöhnlicher Nutztiere. Zum anderen ist der Haltungsaufwand wesentlich geringer.

Da die Weltbevölkerung sich im ständigen Wachstum befindet und es womöglich eine Frage des Platzes und der Bekämpfung des Hungers sein könnte, wird der aktuelle Nischenmarkt früher oder später wohl auch auf den internationalen Märkten mitmischen und sich früher oder später etablieren. Die Kandidaten von „Ich bin ein Star“ gehen damit ihrer Zeit wohl nur ein wenig voraus, so wie es scheint. Dann heißt es nicht mehr nur im Dschungelcamp: Insekten für alle!