Gute Witterung im Frühjahr
Die warme Witterung zur Pflanzzeit erlaubte regional einen ungewöhnlich frühen Pflanzungsbeginn. In einigen Regionen konnten bereits im März die ersten Kartoffeln gelegt werden. Die Kartoffelpflanzen profitierten zudem von den guten Witterungsbedingungen im Mai. Während der anschließenden Sommermonate gab es regional recht unterschiedliche Witterungsverläufe: Teilweise fielen ungewöhnlich hohe Niederschläge, örtlich traten auch Starkregen und Hagelereignisse auf. Andere Regionen verzeichneten dagegen anhaltende Trockenperioden.Insgesamt wurde trotz des durchwachsenen Sommers eine überdurchschnittliche Ernte eingefahren. Die Hektarerträge sind im Bundesdurchschnitt mit knapp 469 Dezitonnen um 17,7 Prozent höher als im Vorjahr ausgefallen und erreichen damit eine neue Höchstmarke. Der mehrjährige Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2013 (430,7 Dezitonnen) wird um 8,8 Prozent überschritten. Alle Länder verzeichneten höhere Hektarerträge als im Vorjahr. Besonders deutlich fielen die Ertragssteigerungen im Vergleich zum Vorjahr in Sachsen, Thüringen, Bayern und in Sachsen-Anhalt aus. Auch das bedeutendste deutsche Anbauland Niedersachsen verzeichnete ein deutlich höheres Ertragsniveau als im Jahr 2013. Die regionalen Schwankungen im Ertragsniveau reichen von knapp 338 Dezitonnen je Hektar im Saarland bis rund 544 Dezitonnen je Hektar in Sachsen-Anhalt.
Die größten Anbaugebiete
Niedersachsen ist mit 105.400 Hektar weiterhin mit Abstand das Land mit der größten Anbaufläche, gefolgt von Bayern mit 40.900 Hektar und Nordrhein-Westfalen mit 31.200 Hektar. In Niedersachsen wurden 2014 5,11 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet – fast die Hälfte der deutschen Kartoffelernte (44,5 Prozent). Auf Platz zwei und drei folgen mit großem Abstand Bayern mit 1,81 Millionen Tonnen und Nordrhein-Westfalen mit einer Kartoffelernte von 1,58 Millionen Tonnen.Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln liegen derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Für festkochende Kartoffeln werden weniger als sieben Euro pro Dezitonne erzielt. Das Preisniveau des Vorjahres wird damit deutlich unterschritten. Dies spiegelt sich auch in gesunkenen Verbraucherpreisen wider: Je nach Sorte und Gebindegröße fallen sie um 30 Prozent niedriger aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Quelle: BMEL