Dieses Essen über den Hunger hinaus, bezeichnen Wissenschaftler auch als „hedonistischen Hunger“. Statt des Hungers wird hierbei Lust gestillt und aus Freude am Essen Nahrung aufgenommen. Die Kalorienzufuhr rückt dagegen deutlich in den Hintergrund. Fraglich ist, warum dieses Phänomen auftritt. Dies hat auch eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Neapel um Studienleiter Palmiero Monteleone interessiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“.
Wie entsteht „hedonistischer Hunger“?
Die italienischen Forscher untersuchten in einer kleinen Studie acht gesunde 21-Jährige. Sie setzten ihnen in einer ersten Runde jeweils ihr Lieblingsessen vor, in der zweiten bekamen die jungen Probanden nicht so beliebte Gerichte.Vor und nach der Nahrungsaufnahme wurde den Testpersonen zudem Blut abgenommen. Darin bestimmten die Forscher die Konzentration an Ghrelin. Dieses Hormon wird in der Magenschleimhaut produziert und wirkt unter anderem appetitanregend. Deswegen wird es auch Hungerhormon genannt.
Konzentration von Ghrelin steigt bei Lieblingsessen
Anhand des Hungerhormons wollten die Studienleiter herausfinden, wie der „hedonistische Hunger“ entsteht. Tatsächlich scheint das Ghrelin der Auslöser zu sein. Wie andere Studie bestätigen, reicht bereits der Gedanke an appetitliches Essen, um die Konzentration an Ghrelin im Blut zu steigern. Dementsprechend steigt der Wert auch, wenn die Nahrungsaufnahme wirklich stattfindet.Das Leibgericht eines jeden Menschen schaltet also das Sättigungsgefühl einfach aus. Diese Erkenntnisse könnten im Kampf gegen Übergewicht eine Rolle spielen. Sollten Wissenschaftler eine Möglichkeit finden, das Ghrelin auszuschalten, so müsste das Sättigungsgefühl wieder einsetzen. Gleichzeitig müssten Fettleibige aus diesem Grund abnehmen, da sie mit Eintritt der Sättigung die Nahrungsaufnahme stoppen würden.