Das Thema Ernährung sorgt schon lange für intensive Diskussionen. Was heißt gesund, wie ernährt man sich ausgewogen und welche Lebensmittel sollte man vermeiden? Das sind nur einige Fragen, die von Experten oft heiß diskutiert werden. Das Problem ist, dass die Forschung in den letzten Jahren zu vielen neuen Erkenntnissen gekommen ist, welche Auswirkungen bestimmte Nahrungsmittel auf unseren Organismus haben. Und es kommen fast monatlich neue Erkenntnisse dazu. Insofern treffen die Empfehlungen, die noch vor wenigen Jahren als unumstößlich gegolten haben, schon lange nicht mehr zu.
Umdenken ist angesagt. Das gilt auch für die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die seit ihrer Einführung 1992 zwar mehrfach aktualisiert wurde, aber von einigen Experten schon länger hart kritisiert wird. Zu viele Kohlenhydrate, zu viel Obst, zu allgemein sind die üblichen Vorwürfe. Und statt nur zu kritisieren, haben einige andere Forschungsgruppen eigene Ernährungsempfehlungen entworfen. So auch die Forschungsgruppe um Dr. Feil: hier wurden mehr als 1.000 aktuelle Studien ausgewertet. Das Ergebnis: die neue Dr. Feil Ernährungspyramide.
„Die Ernährungspyramide der DGE ist veraltet und nicht mehr zeitgemäß“, sagt Friederike Feil, die mit fünf weiteren Ernährungswissenschaftlern mehrere Jahre recherchiert und dann rund ein Jahr an der Entwicklung der eigenen Pyramide gearbeitet hat. „Wie man unschwer sehen kann, werden die Menschen immer dicker. Entsprechend brauchen sie auch andere Empfehlungen als in der Ernährungspyramide der DGE aufgelistet sind. So brauchen sie weniger Kohlenhydrate in Form von Getreide, sondern mehr Kohlenhydrate in Form von Gemüse.“
Unterschiede zur DGE
„Die Basis bei der DGE sind Kohlenhydrate“, erklärt Friederike Feil. „Leider findet man keine Begründung, warum wir so viele Kohlenhydrate zu uns nehmen sollen. Dabei haben Untersuchungen gezeigt, dass auch Vollkorn nicht gut für den Körper ist und langfristig krank machen kann. Auch darf man Obst und Gemüse nicht auf eine Stufe stellen. Denn während man im Gemüse viele Nährstoffe findet, enthält Obst eine zu große Menge Fruchtzucker, der zu einer Fettleber führen kann und die Harnsäure-Werte ansteigen lässt. Wir haben alle unsere Lebensmittelempfehlungen mit Studien belegt und sie im Praxiseinsatz getestet.“
Während die DGE nur Hinweise zur Art der Nährstoffe gibt, möchten die Wissenschaftler von Dr. Feil mehr ins Detail gehen. „Entscheidend ist beispielsweise nicht nur der Anteil der Proteine in der Nahrung“, sagt Friederike Feil, „sondern auch die Qualität. Hier gibt es große Unterschiede, auf die wir in unserer Ernährungspyramide eingehen. Auch empfehlen wir den Leuten nicht, auf Fett zu verzichten. Im Gegenteil. Eine fettarme Ernährung kann sogar krank machen, weil dem Körper entscheidende Bausteine fehlen. Es kommt eben auf die Art der Fette an. Daher raten wir dazu, deutlich mehr gute Fettsäuren aufzunehmen: mehr frischgepresstes Speiseleinöl, mehr Nüsse, mehr Olivenöl, mehr dunkle Schokolade, mehr Butter.
Wer sich an die Ernährungspyramide von Dr. Feil hält, braucht auch auf Süßes nicht zu verzichten. Doch wie bei allen anderen Nahrungsmitteln auch, kommt es eben auf die Qualität an. „Schokolade ist bei uns erlaubt“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin. „Man sollte eben darauf achten, keine Milchschokolade zu kaufen, sondern welche mit einem Kakao-Anteil von mindestens 70 Prozent. Dann ist Schokolade sogar gesund.“
Was einem an der Feil´schen Pyramide auffällt, ist dass sie deutlich mehr ins Detail geht. So werden sowohl saisonale wie auch regionale Gesichtspunkte bei der Auswahl der Lebensmittel berücksichtigt. Denn auch ökologische Gesichtspunkte sollten laut Dr. Feil bei der Auswahl der Lebensmittel eine Rolle spielen.
Gesund leben
Eigentlich ist der Begriff „Ernährungspyramide“ für das Konzept von Dr. Feil zu schwach. Denn die Empfehlungen gehen weit über die bloße Ernährung hinaus. „Unsere Ernährungspyramide steht sozusagen auf zwei Pfeilern“, sagt Friederike Feil. „Der eine ist Bewegung, der andere Pfeiler gibt Ratschläge zum Stressmanagement. Schließlich bringt einem die beste Ernährung keine gesundheitlichen Vorteile, wenn man sich nicht bewegt und im Job permanent unter Stress steht. Dann kommen die Nährstoffe nicht da an, wo sie gebraucht werden. Nur wenn man alle drei Aspekte berücksichtigt, wird man auch ein gesundes Leben führen können.“
Individuell
Neu ist ebenfalls der Versuch, dass jeder Nutzer auf Grundlage der Ernährungspyramide einen eigenen Speiseplan zusammenstellen kann. „Es bringt nichts, einen allgemeinen Ernährungsplan aufzustellen“, sagt Friederike Feil. „Schließlich braucht ein junger Sportler ganz andere Nährstoffe als beispielsweise ein Kind oder eine Rentnerin. Nur wenn man individuelle Gesichtspunkte berücksichtigt, kann man auch einen gesunden Ernährungsplan aufstellen.“ Genau das wurde bei der neuen Ernährungspyramide umgesetzt. Das macht sie auch für jeden nutzbar. Die individuell benötigten Nährstoffe bilden sozusagen die Krone auf der Pyramide (siehe www.dr-feil.com).
Und wenn man keine Antwort findet, gibt es noch das Forum, in dem die Ernährungswissenschaftler von Dr. Feil Rede und Antwort stehen.
Friederike Feil ist auf jeden Fall von ihrer Pyramide überzeugt: „Ich ernähre mich seit 2 Jahren nach unseren eigenen Empfehlungen und fühle mich super. Ich war nie krank, habe sehr viel Energie, meine sportliche Leistung ist besser und ich sehe gesünder aus. Daher kann ich jedem nur raten, es zumindest einmal mit unserer Ernährungspyramide zu versuchen.“
Neue Studien zeigen, dass die 20 Jahre alte Ernährungspyramide der DGE inzwischen veraltet ist. Deshalb hat die Forschungsgruppe Dr. Feil eine neue Ernährungspyramide veröffentlicht, die auf der Basis der aktuellen Erkenntnisse deutlich andere Essensempfehlungen abgibt.