„Knoblauch kann in vielerlei Hinsicht heilsam sein. Zuviel davon macht jedoch träge und kraftlos.“ Volker Mehl
Knoblauch - Inhaltstoffe
Knoblauch gehört der Familie der Lauchgewächse (lat. Allium) an. In der Küche wird er vornehmlich zum Würzen eingesetzt. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung wird er auch in der Medizin vielfältig verwendet. Knoblauch beinhaltet die lebenswichtigen Vitamine A, B und C. Zudem enthält er zahlreiche Mineralstoffe wie Calcium, Selen, Eisen, Jod, Kalium, Zink und Magnesium.
Knoblauch, heilsames Gemüse oder träger Stinker?
Im Ayurvedischen ist der therapeutische Wert des Knoblauchs unbestritten. Er hat eine tonisierende, also anregende, Wirkung auf das Knochenmark und das Nervengewebe. Er reinigt das Blut und das Lymphsystem.
Zum Verständnis, warum man mit Knoblauch in der Alltagsküche dennoch zurückhaltend sein sollte, folgt nun ein kleiner Ausflug in die Philosophie des Ayurveda: Die frühen Philosophen im Ayurveda, Rishis genannt, erkannten eine enge Wechselbeziehung zwischen Mensch und der ihn umgebenden Welt. Sie sahen in der materiellen Welt ein Abbild einer größeren, zeitlosen Energie. Diese schöpferische Energie zeichnet sich durch drei Qualitäten aus, die in der ganzen Natur zu finden sind, die so genannten Gunas. Die Qualität der Reinheit und Göttlichkeit, Sattva genannt. Die Qualität der Energie und Dynamik, Rajas genannt. Die Qualität der Trägheit und Verdunklung, Tamas genannt. Diese drei Gunas stehen somit auch für die drei göttlichen Kräfte der Schöpfung, der Bewahrung und der Zerstörung.
Einmalig im Ayurveda ist, dass alle Nahrungsmittel, ebenfalls als Bestandteil der Natur, nach diesen drei Qualitäten eingeteilt werden. Jedes Lebensmittel hat entsprechend seiner Qualität eine Auswirkung sowohl auf den Körper wie auch auf den Geist.
Jetzt wieder zurück zum Knoblauch. Aus Sicht des Ayurveda enthält er bei allem therapeutischen Nutzen auch tamasische Energien, was zu geistiger Trägheit und Abstumpfung führen kann. Daneben hat er auch eine Reizwirkung auf die Geschlechtsorgane. Aus diesem Grund empfiehlt es sich vor allen bei Menschen, die auf dem Weg des Yoga sind, auf Knoblauch zu verzichten. Denn der geistige Weg des Yoga erfordert vor allem Nahrungsmittel und eine Lebensführung, die geprägt sind von der Energie und Reinheit des Sattva.
Als Alternative zum Knoblauch setzt man im Ayurveda häufig Asafötida ein. Asafötida ist ein fein geriebenes Harz mit ähnlichem Geschmack wie Knoblauch, allerdings verursacht er keinen Mundgeruch und wird oft von Menschen gut vertragen, die Probleme mit Knoblauch haben.
Das Rezept: Knoblauchreis mit Spinat
Zutaten für 4 Personen
250g Langkorn Reis
250g frischer Spinat
1 TL Salz
1l Wasser
1 EL Ghee
1 TL gemahlener rosa Pfeffer
1 TL gemahlener Koriander
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 Knoblauchzehe
Saft einer Orange
150g Kokosflocken
200ml Kokosmilch
Die Zubereitung:
Den Spinat gründlich waschen und die dicken Stengel entfernen. In Salzwasser 5 Minuten kochen lassen, anschließend in kaltem Wasser abschrecken und sorgfältig auspressen.
Pfeffer, Knoblauch und Koriander in einer Pfanne mit Olivenöl 1 Minute auf mittlerer Hitze anrösten.
Den Reis waschen, abtropfen lassen und in Ghee zwei Minuten glasig dünsten.Wasser zugeben, zum Kochen bringen und den Reis 5 Minuten kochen lassen.
Dann das Wasser abschütten, den Reis zurück in den Topf geben, Salz, Kokosmilch, Kokosflocken,O-Saft, Spinat, Gewürze zugeben alles gut vermischen und den Reis abgedeckt noch 10 Minuten ziehen lassen.
Das passende Getränk: Joghurt-Lassi
Zutaten für 4 Gläser
400 g Vollmilch-Joghurt
300 ml Stilles Wasser
1/2 gestrichenen TL Salz
1 Prise gemahlenen Koriander
Die Zubereitung:
Alle Zutaten in einen Krug geben und verrühren. Wer möchte kann auch kohlensäurehaltiges Mineralwasser nehmen.
Knoblauch in der Welt der Forschung und Medizin
Aus der medizinischen Sicht hat Knoblauch ebenso wie beim Ayurveda eine durchweg positive Wirkung. Im Unterschied zur ayurvedischen Ernährung wird aber die tägliche Einnahme gut geheißen.
Nach Forschungsarbeiten der Universität von Carolina wurde festgestellt, dass der im Knoblauch enthaltene Wirkstoff Allicin krebsvorbeugend ist. Bei vermehrter Aufnahme von rohem Knoblauch in den tagtäglichen Mahlzeiten wurde das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, vermindert. Auch sinkt mit dem regelmäßigen Verzehr von Knoblauch die Gefahr des Magenkrebses.
Knoblauch hat auch eine Blutdruck senkende Wirkung. Amerikanische Studien haben hier erwiesen, dass der Blutdruck bis zu 5 Prozent gesenkt werden kann, wenn man häufig Knoblauch isst. Ebenfalls sinkt der Cholesterinspiegel. Bei Menschen, die täglich Knoblauch verspeisen, vermindert sich der Blutfettwert um bis zu 12 Prozent.
Andere amerikanische Wissenschaftler haben den Knoblauch als einen Herz-Kreislauf-Förderer ausgewiesen. Während des Verdauungsvorgangs entsteht ein Botenstoff (Schwefelwasserstoff), der eine Entspannung der Blutgefäße bewirkt. Die entstehende Schwefelverbindung wirkt sich schützend auf die Gefäßzellen im Herz-Kreislauf-System (z.B. gegen Arterienverkalkung oder Thrombose) aus und hat so eine heilende Wirkung bei Erkrankungen in diesem Bereich.