Selen in unserer Nahrung
Zu den reichhaltigsten Nahrungsquellen für Selen zählen Meeresfrüchte und Innereien. Es kommt zudem in Muskelfleisch, Getreide, Nüssen, Vollkorn- und Milchprodukten vor. Auch im Trinkwasser kann es vielerorts nachgewiesen werden, allerdings zumeist nur in sehr geringer und damit unbedeutender Konzentration. Die Höhe des Selengehalts in pflanzlichen Nahrungsmitteln hängt dabei immer auch direkt vom Selengehalt des Bodens ab. Darum weisen gleiche pflanzliche Produkte aus verschiedenen Regionen oftmals einen vollkommen unterschiedlichen Selengehalt auf.Selen hält uns jung und gesund
Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die die positiven Wirkungen von Selen wissenschaftlich belegen. Sie weisen nach, dass Selen die Immunabwehr stärkt, gegen Viren wirkt und Entzündungen bekämpft. Auch für einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus ist Selen mit verantwortlich. Selbst Anti-Aging Eigenschaften konnten inzwischen nachgewiesen werden. So kam eine schwedische Untersuchung bereits vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass ältere Teilnehmer mit hohen Selenwerten über die besten kognitiven Fähigkeiten verfügten.Auch für die Funktion unserer Schilddrüse ist Selen extrem wichtig, wie bei der relativ häufig auftretenden Hashimoto-Krankheit, einer durch Autoimmunprozesse hervorgerufenen Schilddrüsenentzündung. Die Schilddrüse verfügt über den höchsten Selengehalt pro Gramm an Gewebe in unserem Körper. Bei Patienten mit Schilddrüsen-Erkrankungen konnte durch die zusätzliche Gabe von Selen eine deutliche Besserung nachgewiesen werden.
Selen kann das Krebsrisiko reduzieren
Selbst Krebs kann Selen verhindern. Durch erhöhte Konzentration von Selen kann das Risiko von Darm-, Prostata und auch Lungenkrebs signifikant vermindert werden. Scheinbar ist Selen in der Lage, die Krebszellenbildung zu verhindern, beziehungsweise deren Zellzyklus zu stoppen.Erst jüngst konnte eine aktuelle Untersuchung, die in dem renommierten englischen Medizinjournal THE LANCET publiziert wurde, eine Reduktion des Krebsrisikos und auch eine Risikoreduktion für Diabetiker bei einer Selen-Suplementation von 200 g/Tag nachweisen.
Die Autoren der Studie gelangen dabei zu der Auffassung, dass Europäer mit niedrigem Selenspiegel von der zusätzlichen Selentherapie profitieren. Sie empfehlen aber Kontrollen des Selenspiegels, sodass man weiß, ob ein Selenmangel vorliegt oder ob Selen in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Das deckt sich im Übrigen mit Forschungen aus den USA. Demnach nimmt man bei einer normalen Ernährung bereits genügend Selen zu sich, um das Krebsrisiko zu reduzieren.
Falls Sie nun fürchten, einen zu niedrigen Selenspiegel zu haben, rate ich Ihnen: suchen Sie das Gespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens. Anhand einer Blut- oder Haaruntersuchung kann er schnell und einfach ihren aktuellen Selenspiegel ermitteln und somit feststellen, ob die Einnahme zusätzlichen Selens anhand eines Nahrungsergänzungsmittels vorteilhaft für Sie wäre. Denn auch eine Überdosierung von Selen kann negative gesundheitliche Folgen haben.
Hier finden Sie mehr Artikel aus der Reihe "Gesund mit Diehm"