Wenn es um unser Essen geht, lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen. Dies gilt vor allem für Nahrungsmittel wie die Kartoffel, die in Deutschland zu jeder Jahreszeit gerne verzehrt wird. In der Oktoberausgabe 2015 hat das Magazin ÖKO-Test daher Frühkartoffeln, die aus dem Ausland importiert wurden, ausführlich auf ihre Inhaltsstoffe getestet. Das Ergebnis beweist, dass viel Gutes in den Knollen steckt – egal, ob sie aus Deutschland, Spanien oder Israel stammen.
Grundsätzlich ist der deutsche Kartoffelhandel in der Lage, dem Verbraucher 365 Tage im Jahr einheimische Erzeugnisse anzubieten. Da die Lagerkapazitäten in Deutschland allerdings begrenzt sind und Kartoffeln nach einer Lagerung von mehr als acht Monaten an Qualität verlieren, können die Ansprüche der Verbraucher zwischen Mai und Juni nicht mehr mit der Ware aus dem Vorjahr erfüllt werden. Dabei zählen nicht nur Äußerlichkeiten: Ein gewisser Anteil der eingelagerten Kartoffeln hat zu diesem Zeitpunkt bereits einen hohen Wasserverlust erlitten, auch Keimbildung und Lagerdruckstellen können ein Ausschlusskriterium sein. Aus diesem Grund wird der vorhandene Bestand aus alter Ernte mit frischen Frühkartoffeln ergänzt – jedoch keinesfalls vollständig ersetzt. Bei der importierten Ware handelt es sich überwiegend um wohlschmeckende deutsche Sorten, die in klimatisch milderen Regionen angebaut werden.
Für den Test wählte ÖKO-Test im Juni 2015 je drei Chargen von zehn Anbietern – darunter zwei Biomärkte – aus. Alle getesteten Produkte erwiesen sich als äußerst nitratarm. Auch der Wert etwaiger Pestizidrückstände lag bei allen Proben weit unter der von der Europäischen Kommission zugelassenen Rückstandshöchstmenge – genau genommen um mindestens 50 Prozent. Allerdings muss auch bei Frühkartoffeln auf die richtige Lagerung geachtet werden, denn zu viel Licht kann die Bildung von Pflanzenstoffen wie Solanin verursachen.
Aus diesem Grund sollten grüne Stellen großzügig entfernt werden. Insgesamt schnitten die untersuchten Kartoffeln im Hinblick auf ihre Inhaltsstoffe größtenteils mit „gut“ ab; Zwei Anbieter erhielten sogar die Note „sehr gut“, drei wurden als „befriedigend“ eingestuft. Ein Ergebnis, das zeigt: Auch gemäß den strengen Kriterien, nach denen das Verbrauchermagazin Produkte beurteilt, sind Frühkartoffeln als sicheres und gesundes Lebensmittel zu betrachten – sowohl solche, die in Deutschland geerntet wurden, als auch importierte Knollen aus dem Ausland.
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Hintergrundinformationen:
Der Deutsche Kartoffelhandelsverband e. V. (DKHV) wurde 2007 gegründet und vertritt die Interessen von nahezu allen deutschen Kartoffelhandelsunternehmen auf nationaler sowie internationaler Ebene. Der Geschäftssitz ist Berlin. Als unabhängiger Wirtschaftsverband finanziert sich der DKHV ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und setzt sich für eine umfassende und objektive Information der Öffentlichkeit zu allen den Kartoffelhandel betreffenden Themen ein.