In Kolumbien beispielsweise werden sie bereits seit vielen Jahrhunderten gegessen. Vorkolumbianische Völker nutzten die Insekten als Energiespender. Die Ameisen-Königinnen (nur diese können verzehrt werden) weisen neben einem hohen Proteingehalt auch ungesättigte Fettsäuren und einen hohen Nährwert auf. In manchen Regionen Kolumbiens gelten die Riesenameisen sogar als Aphrodisiakum und werden deshalb gerne auch als Zusatz zu anderen Hochzeitsgeschenken gelegt.
Kurze Ameisensaison
Nur etwa neun Wochen im Jahr können Bauern die Ameisen einsammeln. Im April und Mai ist Regenzeit in Kolumbien und nur dann verlassen die Ameisenköniginnen kurz ihre Nester zur Paarung. Das wirkt sich auch auf den Preis der Ameisen aus: Durch die kurze Saison kostet ein Kilogramm der Hormigas Culonas umgerechnet mehr als 20 Euro. Weiterverarbeitet werden die Ameisen, indem man Flügel und die Beine entfernt. Zum Einweichen gibt man sie anschließend zunächst in ein Salzwasserbad und brät sie schließlich in Fett zum späteren Verzehr.Der Geschmack der Ameisen
Aufgrund ihres großen Hinterteils und der Tatsache, dass es sich um ein Insekt handelt, kostet es doch ein wenig Überwindung, die Ameisen zu probieren. Würde man sie jedoch in einer Blindverkostung probieren, würde man zunächst gar nicht bemerken, dass man ein Insekt verzehrt. So verfügen die Ameisen über keinen speziellen Eigengeschmack. Einzig das Salz schmeckt bei dem knusprigen Snack heraus. Und knusprig sind sie letztlich aufgrund ihres Chitin-Panzers, der im Nachhinein in vielen Einzelteilen im Mund verbleibt.Insofern kann man getrost auch bei herkömmlichen gesunden Fernsehsnacks bleiben, zumal der Bestand der Ameisen inzwischen sogar besorgniserregend abnimmt.