Fatih Tutak wusste früh, dass er in die Küche gehört. Der gebürtige Istanbuler war von klein auf von den Gerichten seiner Mutter und ihrer Liebe zum Kochen begeistert und so suchte er sein kulinarisches Heil nach seiner Ausbildung in der Ferne. Stationen in Asien und in René Redzepis berühmten Noma gaben ihm mehr als nur das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg. Sie schärften seinen Blick für die zeitgenössische Küche, die Altes wiederentdeckt und sich gerne auf die eigene Region konzentriert und ermutigten ihn, ähnliches in seiner Heimatstadt umzusetzen. Seit 2019 verleiht er der traditionellen türkischen Küche in seinem Restaurant TURK nun einen neuen Twist.

Im TURK interpretiert Fatih Tutak die türkische Küche neu

Die Türkei liegt zwischen zwei großen Kontinenten, Europa und Asien, und kann auf eine uralte Geschichte zurückblicken, die von der Antike über die Gewürzrouten bis hin zu einer Vielzahl von Kulturen in den verschiedenen Gemeinschaften reicht. In Verbindung mit der Vielfalt des Landes und der einheimischen Produkte konnte Fatih Tutak auf viele Inspirationen zurückgreifen. Dank seiner Erfahrung konnte er die Stränge, die die türkische Esskultur ausmachen, zusammenfügen und eine neue kulinarische Landschaft entwerfen.



Seither widmet er sich Zutaten, Techniken und Speisen, die in der türkischen Kulinarik lange keine große Rolle mehr spielten und interpretiert diese neu. Mit seinen Gerichten, „die das Herz der Gäste berühren sollen“, so Tutak, will er ein modernes und weltoffenes Bild seines Heimatlandes zeigen. Seine überraschenden und präzisen Zubereitungen sind häufig durch säuerliche Noten und Raucharomen gekennzeichnet und bieten das gesamte Spektrum der türkischen Küche und ihrer lokalen Zutaten – genau wie die regional dominierte Weinbegleitung.

Kulinarische Forschung im Lockdown

Fatih Tutak arbeitet dabei eng mit türkischen Landwirten, Fischern und Kunsthandwerkern zusammen und unterstützte diese lokalen Betriebe während des Covid-Lockdowns, indem er weiterhin ihre Produkte kaufte. Er war der Meinung, dass das Restaurant zwar geschlossen war, die Jahreszeiten aber ihren Zyklus fortsetzten und die Fülle der türkischen Produkte kein Ende nehmen würde. Er nutzte die Zeit, um neue Zutaten zu erforschen und zu experimentieren, um sicherzustellen, dass keine Saison ungenutzt blieb. Er konservierte die Ernte des letzten Jahres in Form von Garums, Miso, Tarhanas, Pickles und vielen anderen fermentierten Zutaten, um sie in diesem Jahr mit ihren frischen Gegenstücken zu kombinieren. Durch diese Praktiken gelang es ihm aus bescheidenen Zutaten etwas Außergewöhnliches zu machen.



Damit sorgt er längst auch in internationalen Feinschmeckerkreisen für Furore und der Guide Michelin honorierte Tutaks Passion umgehend. In der ersten Türkei-Ausgabe erhielt das TURK 2022 als einziges Restaurant zwei Sterne – und eine solche Spitzenküche ist laut Reifenhersteller Michelin ja stets „einen Umweg wert“.

Weitere Informationen: turkft.com