Unscheinbare Herkunft
Ursprünglich stammt die für den Geisha Kaffee verwendete Kaffeebohne aus Äthiopien. Heute wird Geisha aber vor allem in Mittelamerika, besonders in Panama in der Bergregion „Boquete“ angebaut. 1930 fanden die Bäume den Weg von Afrika nach Zentralamerika. Die Kaffeepflanzen mit den edlen Bohnen sehen dabei zunächst sehr unscheinbar aus. Im Vergleich zu den anderen Bäumen haben sie weniger Blätter, dünnere Zweige und tragen weniger Früchte. Zudem ist sie sehr anfällig gegen Bakterien und Schädlinge. Da ist es kein Wunder, dass die Bohnen dieser Bäume lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt wurden.Der Durchbruch
Das änderte sich schlagartig im Jahr 2002. In diesem Jahr entdeckte Daniel Petersen, der Sohn des Kaffeeplantagenbesitzers Price Petersen, dessen Familie in den 60er Jahren nach Panama ausgewandert war, welchen einzigartigen Geschmack die Bohne besitzt. Er schlug vor, die Kaffeebohnen von jedem einzelnen Hang einmal getrennt voneinander zu probieren. Bis dahin wurden Geisha-Bohnen zusammen mit den anderen Bohnen geröstet und gemahlen. Zudem wurden die Bohnen in einem sehr speziellen und aufwändigen Verfahren getrocknet. Hierbei bleibt noch ein wenig Fruchtfleisch an den Bohnen, die beim Trocknen zudem ständig von Hand bewegt werden müssen. Macht man hier einen Fehler, kann es sein, dass die Früchte schimmeln oder vermentieren können und unbrauchbar werden.Besonderer Kaffeegenuss
Eine weitere Besonderheit an den Geisha-Bohnen ist, dass sie ihren einzigartigen Geschmack erst entfalten, wenn sie in einer Höhe ab 1.600m angebaut werden. Wachsen die Bäume unter diese Höhe, schmecken sie flach, nicht komplex und auch die Aromen sind kaum ausgeprägt. Verwendet man aber Bohnen oberhalb der 1600m-Grenze, verschwinden die Bitterstoffe und der Kaffee bekommt eine einzigartige, blumige Note mit einem Einfluss von Bergamotte und Yasmin, die allerdings etwas gewöhnungsbedürftig ist und „normalen“ Kaffeetrinkern zunächst einmal fremd vorkommen wird.Warum die Geisha Bohnen in großer Höhe wachsen müssen, um ihren einzigartigen Geschmack zu entwickeln, ist bis heute noch nicht bekannt. Doch wer einmal einen Schluck probiert hat weiß, dass er einen ganz besonderen Kaffee in seiner Tasse hat.