So wurden Kartoffeln 2012 auf rund 238 100 Hektar angebaut. Das entspricht einem Rückgang von etwa 8 Prozent gegenüber 2011. Etwa 41 Prozent der Erntemenge entfallen auf Speisekartoffeln (rund 97 200 ha). In allen Ländern - außer in Schleswig-Holstein - haben die Flächen abgenommen, am stärksten in Thüringen, das seine Anbaufläche um 15,2 Prozent gegenüber 2011 reduzierte. Dagegen hat Schleswig-Holstein seine Anbaufläche um 7,3 Prozent ausgedehnt. Für Deutschland ergibt sich insgesamt ein Flächenrückgang von 9,9 Prozent gegenüber dem mehrjährigen Durchschnitt (2006 – 2011).
Die Vegetationsbedingungen zur Pflanzzeit waren überwiegend gut, wenngleich teilweise niedrige Bodentemperaturen in manchen Anbauregionen einen verzögerten Auflauf verursachten. Die kühle und teils auch feuchte Witterung im weiteren Vegetationsverlauf hat sich überwiegend günstig auf die Kartoffelbestände ausgewirkt. Eine intensive Beregnung war meist nicht erforderlich. Defizite bei der Wasserversorgung zu Beginn der Erntesaison der Frühkartoffeln, wie sie im wichtigsten Anbauland Niedersachsen auftraten, mussten nur selten durch Beregnung ausgeglichen werden. Der vergleichsweise höhere Knollenansatz führte zu weniger übergroßen Kartoffeln als im vergangenen Jahr. Aufgrund der regional nassen Witterungsbedingungen kam es vereinzelt zu Verzögerungen bei den Erntearbeiten.
Während die Hektarerträge mit rund 445 dt gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent niedriger ausgefallen sind, wird der mehrjährige Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2011 (420,6 dt) um 5,7 Prozent übertroffen. Der Ertrag fiel regional sehr unterschiedlich aus: Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verzeichneten höhere Hektarerträge. Die Erträge in den übrigen Ländern gingen gegenüber dem Vorjahr zurück. Der stärkste Ertragsrückgang trat im Saarland auf, hier wurde ein Rückgang um 18,5 Prozent gegenüber 2011 ermittelt; der mehrjährige Erntedurchschnitt wurde um 8,1 Prozent verfehlt. Die regionalen Schwankungen im Ertragsniveau reichen von 318,5 dt/ha im Saarland bis 468,6 dt/ha in Niedersachsen.
Das wichtigste Kartoffelerzeugerland ist weiterhin Niedersachsen; hier wurden 2012 mit 4,85 Millionen Tonnen (- 7,6 % gegenüber 2011) fast 46 Prozent der deutschen Kartoffeln geerntet. Dahinter folgen mit einigem Abstand Bayern mit 1,81 Millionen Tonnen (- 13,2 %) und Nordrhein-Westfalen mit 1,23 Millionen Tonnen (- 23,9 %).
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln liegen zwischen 10 bis 16,50 €/dt. Der Anteil der vermarktungsfähigen Ware fällt 2012 größer aus als im vergangenen Jahr, da weniger Übergrößen geerntet wurden. Tendenziell liegen die Preise für Verbraucher leicht über den Preisen im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Quelle: BMELV
Der Bund-Länder-Sachverständigenausschuss hat die Ergebnisse für die besondere Ernte- und Qualitätsermittlung bei Kartoffeln bekannt gegeben. Demnach wurden 2012 rund 10,6 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Damit liegt die Ernte in diesem Jahr um 10,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau und 4,8 Prozent unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Auch die Anbaufläche hat sich gegenüber den Vorjahren weiter reduziert.