Obwohl es zahlreiche Studien gibt, die eine positive Wirkung von Soja aufweisen, seien die meisten bei genauerem Hinsehen zweifelhaft oder nicht unabhängig. Ob Sojaprodukte das Krebsrisiko tatsächlich steigern oder senken, lässt sich wohl mit keiner der Studien beweisen, aber die Studienlage ist zumindest zweifelhaft.
Häufig wird bei Ernährungsstudien der Gesamt-Zusammenhang nicht berücksichtigt: Wir ernähren uns ja in der Regel nicht ausschließlich von einem Produkt, sondern essen eine Vielzahl von Nahrungsmitteln. Inwieweit da einzelne Produkte einen negativen oder positiven Einfluss haben, lässt sich in Studien nicht immer eindeutig sagen. Es sind lediglich Tendenzen zu erkennen. Meist sind weiterführende Studien notwendig, um Zusammenhänge zu verstehen.
Höheres Krebsrisiko durch Sojaprodukte
Die Forschungsgruppe D. Feil kommt nach Auswertung zahlreicher Studien jedenfalls zu einer neuen Bewertung von Tofu und Soja: Unabhängige Studien weisen demzufolge auf ein höheres Brustkrebsrisiko durch Sojakonsum hin. Auch können Sojaprodukte nach Einschätzung von Feil und Kollegen zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen und somit den gesamten Stoffwechsel negativ beeinflussen. Zudem könnten unfermentierte Sojaprodukten Eisen- und Zinkmangel begünstigen.Nach der Neubewertung rät die Forschergruppe, nur noch 100-200 Gramm Sojaprodukte pro Woche zu essen und stattdessen auf andere Eiweißquellen auszuweichen. Empfohlen werden tierische Eiweißquellen wie Quark, Mandelmehl, sojafreie Eiweißshakes, Hühnerei, Fisch und Rindfleisch. Sportler sollten laut Dr. Feil bis zu 1,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht am Tag zu sich nehmen.
Aber auch für die empfohlenen Produkte gilt: Die Menge macht das Gift. Wer sich dauerhaft einseitig ernährt und nicht auf die Herkunft der Lebensmittel achtet, gefährdet damit möglicherweise seine Gesundheit. Die Mischung macht es also. Maß halten ist die Devise.
Weitere Infos zum Thema: www.dr-feil.com/allgemein/tofu-und-soja-neu-bewertet.html