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Richtig trinken

Trinkmythen unter der Lupe

Worauf es beim gesunden Trinken wirklich ankommt, verrät Anja Krumbe, Ernährungsexpertin der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser. Dabei räumt sie mit hartnäckigen Mythen rund um das Trinken auf.

Zum Thema Trinken kursieren zahlreiche Gerüchte und Mythen: Über die nötige Trinkmenge, den richtigen Zeitpunkt und die Wirkung von Getränken auf unseren Körper. Ernährungswissenschaftlerin Anja Krumbe hat für die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser sieben Trinkmythen unter die Lupe genommen:

Nr. 1: Erwachsene sollten mindestens 2,5 Liter täglich trinken!

Krumbe: Falsch. Hier müssen wir zwei Dinge unterscheiden: Ein Erwachsener benötigt zwar jeden Tag rund 2,5 Liter Flüssigkeit, einen Teil davon nimmt er aber über die Nahrung, vor allem Obst und Gemüse, auf. Wer sich ausgewogen ernährt, sollte täglich noch 1,5 Liter trinken. An heißen Tagen oder beim Sport allerdings auch mehr.

Nr. 2: Nicht zu viel auf einmal trinken!

Krumbe: Stimmt. Um den Magen nicht zu überlasten, ist es günstiger, kleinere Mengen über den Tag verteilt zu trinken. Der Körper kann das Wasser so besser aufnehmen und „verteilen“. Sechs Portionen am Tag sind ein guter Richtwert.

Nr. 3: Kinder müssen mehr trinken als Erwachsene!

Krumbe: Falsch. Kinder benötigen nur im Verhältnis mehr Flüssigkeit. Das bedeutet, die Trinkmenge für Erwachsene lässt sich nicht einfach auf das Körpergewicht eines Kindes umrechnen. Kleinkinder bis zum Grundschulalter sollten täglich rund einen Liter trinken, Kinder zwischen sieben und 15 Jahren brauchen 1,3 Liter. Erwachsene rund 1,5 Liter.

Nr. 4: Trinken beim Essen verdünnt die Verdauungssäfte!

Krumbe: Falsch. Der Magensaft ist extrem sauer und lässt sich durch Wasser nicht einfach verdünnen. Der Magen steuert die Säuremenge zudem nach Bedarf. Ich empfehle jedoch beim Essen kalorienfreie Getränke wie Mineralwasser, um die Energieaufnahme nicht zusätzlich zu erhöhen.

Nr. 5: Wer morgens zwei Gläser Wasser trinkt, nimmt leichter ab!

Krumbe: Falsch. Das Wasser regt die Verdauung an und gleicht Flüssigkeitsverluste der Nacht aus – zum Nullkalorientarif. Für eine Gewichtsreduktion muss allerdings die Kalorienaufnahme insgesamt reduziert werden.

Nr. 6: Im Sommer lieber etwas Heißes trinken als etwas Eiskaltes!

Krumbe: Falsch. Die Getränke sollten weder heiß noch eiskalt sein. Heiße Getränke regen die Schweißproduktion zusätzlich an, eiskalte Getränke produzieren im Körper zusätzlich Wärme. Optimal sind Getränke mit Zimmertemperatur. Zur Erfrischung dürfen sie aber auch gekühlt sein. Die Kohlensäure im Mineralwasser wirkt zusätzlich erfrischend.

Nr. 7: Erst trinken, wenn der Durst kommt!

Krumbe: Stimmt. Allerdings nur für diejenigen, die sich auf ihr Durstgefühl verlassen können. Das Durstgefühl kann nämlich schnell von anderen Reizen wie Stress überlagert werden. Bei Kindern ist das Durstgefühl zudem noch nicht ausgeprägt und bei Senioren nimmt es ab. Gesünder ist es, nicht auf den Durst zu warten, sondern regelmäßig zu trinken.