1. Warum sind Sie Koch geworden?
Ehrlich gesagt, ich war schon als Kind begeisterter Koch. Eines meiner ersten selbstzubereiteten Gerichte war Graubrot mit Kochschinken und Spiegelei. Mit 15 habe ich ein Schulpraktikum im Hotel Römischer Kaiser in Dortmund absolviert, in dem ich dann auch nach dem offiziellen Praktikum geblieben bin. Warum bin ich länger geblieben? Ich kam eines Tages aus der Teildienstpause und einer der Postenchefs sagte:“ Ach, da ist ja wieder unser Musterpraktikant“. Also habe ich meine Sache wohl ganz gut gemacht und das hat mich beflügelt am Ball zu bleiben. Es war die Kreativität, die man in diesem Beruf benötigt, welche mich angezogen hat.
2. Ihr größtes Talent ist…
Wahrscheinlich ist es mein Ehrgeiz, die Fähigkeit, immer wieder an seine Grenzen zu stoßen und doch noch mehr zu wollen.
3. Was ist Ihre größte Versuchung?
Gänsestopfleber in allen Variationen
4. Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?
Geht nicht, gibt es nicht! Ich stelle mich allen kulinarischen Herausforderungen.
5. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelpü meiner Mutter.
6. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?
Ganz klar Spanien.
7. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?
Schwer zusagen, ich koche sehr viel experimentell und dadurch ist jedes einzelne Gericht schon sehr ausgefallen.
8. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?
Der Stromausfall beim Bocuse d`Or Selection Germany 2012 in Stuttgart. Da lagen die Nerven blank.
9.Haben Sie kochende Vorbilder?
Ich möchte es so ausdrücken, es gibt Köche wie Sergio Hermann, der mich sehr inspiriert hat, aber ich glaube, in dem Moment, in dem man seinen eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden hat, weichen die Vorbilder einem gesunden Selbstverständnis. Man bewundert sie zwar noch, aber man möchte nicht mehr nacheifern.
10. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen und warum?
Sylvester Stallone. Jeder der den Film Rocky kennt weiß warum...
11.Wein oder Bier?
Bier. Wobei sich bei mir auch immer eine gute Flasche Weißwein im Kühlschrank befindet.
12. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?
Genau genommen habe ich meine Leidenschaft, mein Hobby, zum Beruf gemacht. Aktuell bleibt wenig Raum für andere Hobbys. Allerdings versuche ich schon, ein wenig Sport als Ausgleich zu betreiben.
13. Kochen Sie auch in den eigenen vier Wänden?
Zuhause gibt es meistens Pizza, Pasta und Hamburger J Aber wann bin ich schon zu Hause? (lacht)
14. Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?
Für jeden ambitionierten Koch sind es große Auszeichnungen, sie sind die 1+ für jeden von uns. Und wer möchte nicht für seine Arbeit gewürdigt werden? Für den Bekanntheitsgrad und das Marketing sind Sterne und Co natürlich Gold wert. Aber das Wichtigste bleibt letztendlich, es muss den Gästen gefallen und schmecken, denn für sie geben wir alles.
15. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?
Es gibt solche und solche. Sicher haben Kochsendungen auf der einen Seite dazu verholfen, dass wir Köche Anerkennung in der Öffentlichkeit erfahren, andererseits wird unser Berufsbild auch verfälscht dargestellt. Es ist ein Handwerk, harte Arbeit und in der Regel weit weg von jeglichem Glamour, der durch einige Kochsendungen transportiert wird. Ich denke aber, die Sendung haben ein wenig dazu beigetragen, dass Menschen wieder Lust bekommen haben auch selbst zu kochen und nicht mehr nur auf Fertigprodukte zugreifen. Hoffe ich zumindest!
16. Regionale oder internationale Küche?
Eine gute Mischung macht es!
17. Wer war der wichtigste Gast für den Sie gekocht haben?
Ich durfte bereits für viele berühmte Persönlichkeiten kochen. Zum Beispiel für unsere Kanzlerin Angela Merkel oder Michael Schumacher. Und nicht zu vergessen, ganz wichtig, für unseren neuen und alten Deutschen Meister Borussia Dortmund…
18. Wie stehen Sie zu Fastfood á la Currywurst, Pommes, Döner und Co?
Ist manchmal einfach ein „MUSS“. Wie immer kommt es auf die Menge und Häufigkeit an.
Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen! Heute: David Kikillus. Derzeit ist er Küchenchef vom „Kochatelier – fine dining by David Kikillus“ und des „Vivre“ in Dortmund. Der 30-jährige gilt mit seiner „Cuisine créative“ in Genießerkreisen schon längst als die große Entdeckung der kochenden Zunft. Bei worlds of food verrät er einige seiner kulinarischen Geheimnisse.