Folgende fünf Produkte sind nominiert:
- Becel pro-aktiv von Unilever, „Die Pille zum aufs Brot schmieren – mit ungeklärten Langzeitfolgen“
In der Margarine sind hochkonzentrierte Pflanzensterine enthalten, die den Cholesterinspiegel senken sollen. Obwohl die Langzeitfolgen nicht geklärt sind, verkauft Unilever die Margarine im Supermarkt für jeden frei zugänglich. Auch Personen, die völlig normale Blutwerte haben, können diese so verändern. Zudem ist nicht erforscht, ob Becel pro-aktiv tatsächlich Herzinfarkte verhindert.- Clausthaler Classic von Radeberger, „das alkoholfreie Bier mit Alkohol“
Obwohl auf dem Flaschenetikett steht, dass das Bier alkoholfrei ist, sind 0,45 Vol.-Prozent Alkohol in dem Getränk enthalten. In anderen Ländern wird es daher als „alkoholarmes Bier" gekennzeichnet, in Deutschland ist die Bezeichnung „alkoholfrei“ allerdings erlaubt.- Hipp Instant-Tees Früchte, Waldfrüchte und Apfel-Melisse, „die Zuckertees für Kleinkinder“
Man sollte möglichst wenig Zucker zu sich nehmen, dies gilt besonders für Kleinkinder. Doch in den Instant-Tees Früchte von Hipp sind pro 200 Milliliter umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker enthalten. Das widerspricht auch den Ansprüchen von Unternehmenschef Claus Hipp: für „gesunde“ und „kindgerechte“ Produkte „stehe er mit seinem Namen“.- Teekanne Landlust Mirabelle-Birne, „das Land-Imitat vom Fließband“
Es handelt sich um einen industriegefertigten Tee, der teuer verkauft wird. Die Verpackung deutet auf anderes hin. Mirabelle ist in dem Tee gar nicht enthalten, lediglich Aromen sorgen für den Geschmack.- Viva-Vital Hackfleisch-Zubereitung mit pflanzlichem Eiweiß von Netto-Markendiscount, „das gestreckte Hack“
Der Werbehinweis „30% weniger Fett“ ist bei diesem Produkt wahr, allerdings aus logischen Gründen: das Hackfleisch wird zu 30 Prozent durch mit Weizen schnittfest gemachtes Wasser gestreckt. Dafür zahlt der Verbraucher 30 Prozent mehr als für normales Hackfleisch von Netto. Zudem ist in diesem Hackfleisch sogar mehr Fett enthalten, als in Hack, das man an der Frischfleischtheke erhält, da dort meist sehr mageres Fleisch verkauft wird.Der „Goldene Windbeutel“ wird dem Sieger nach Abschluss der Abstimmung bei einem Besuch im Firmensitz überreicht. Die bisherigen „Preisträger“ waren Milchschnitte von Ferrero (2011), Monte Drink von Zott (2010) und Actimel von Danone (2009). Ferrero hat den „Goldenen Windbeutel“ im letzten Jahr abgelehnt. Ihrer Meinung nach gebe es keinen Anlass für den Preis, da sie regelmäßig eigene Markforschungsstudien durchführen lassen. Verbraucher würden die Werbung demnach nicht als irreführend empfinden.