In einer Nährlösung hatte er die Stammzellen, sogenannte Satellitenzellen, gezogen. Eigentlich nutzt der Körper solche Satellitenzellen dazu, beschädigtes Muskelgewebe zu reparieren. Der Wissenschaftler hatte sie aus dem Nacken einer Kuh entnommen, die Nährlösung hingegen stammte aus einem Kälberfötus.
20.000 Fleischstreifen für einen Burger
Aus dem gezüchteten Fleisch wurde nun ein Burger aus 20.000 einzelnen Fleischstreifen, die jeweils etwa 1,3 Zentimeter lang waren und 1 Millimeter Durchmesser hatten, gefertigt. Insgesamt brachte es der Burger dadurch auf 140 Gramm. Drei Monate hatte es gedauert, das Fleisch zu züchten. Das begründet auch die Kosten von 250.000 Euro, die Google-Gründer Sergey Brin übernahm. In etwa 10 bis 20 Jahren soll diese Technik reif für die Markteinführung sein, schätzt Wissenschaftler Post.Post wollte zeigen, dass es schon heute möglich ist, Fleisch im Reagenzglas zu züchten. Ziel des Projekts war es außerdem, neue Wege für die Nahrungsmittelproduktion zu erkunden, um natürliche Ressourcen zu schonen.
Echte Menschen essen künstliches Fleisch
Vor dem Hintergrund, dass derzeit knapp ein Drittel der nutzbaren Fläche der Erde für die Viehzucht verwendet wird und diese für etwa fünf Prozent der Kohlendioxid- und 40 Prozent der Methanemissionen verantwortlich ist, kein ganz abwegiger Gedanke. Immerhin ist die Nutztierhaltung damit ein beachtlicher Faktor für den Klimawandel. Zudem sei der niederländische Wissenschaftler mit den derzeitigen Bedingungen in der Tierzucht nicht einverstanden.Den Burger verspeisten mit Josh Schonwald, einem auf Ernährungsthemen spezialisierten US-Journalisten, und der österreichischen Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler übrigens keine fachfremden Menschen. Beide seien von Konsistenz und Geschmack des künstlichen Fleisches überrascht gewesen. Wie der amerikanische Sender NBC berichtete, sagten beide, es hätte wie Fleisch geschmeckt. Wir sagen: Immerhin…