Transfette entstehen bei der Teilhärtung von Pflanzenfetten. Man findet sie vor allem in Fast Food und industriell gefertigten Backwaren. Dass sie bei übermäßigem Konsum zu Herz-Kreislauferkrankungen führen, ist schon lange bekannt. Doch laut einer Studie der Universität Las Palmas (Gran Canaria) vergrößert ein hoher Konsum von Transfetten auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken.
Studie: Wer viele Transfette konsumiert, ist häufiger depressiv
Die Wissenschaftler analysierten die Ernährungsgewohnheiten von 12.000 Probanden über einen Zeitraum von sechs Jahren. Zu Beginn des Untersuchungszeitraums war keiner der Freiwilligen depressiv, am Ende litten 657 Menschen unter Depressionen. Auffällig war, dass fast drei Viertel der Depressionskranken einen übermäßig hohen Transfettkonsum aufwiesen.
Die Forscher glauben, dass die wachsende Zahl der Depressionskranken (laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweit zwischen 120 und 150 Millionen Menschen darunter) auch mit den veränderten Ernährungsverhalten in den Industrienationen zu tun hat.
Ferner sehen die Wissenschaftler in den Studienergebnissen die These bestätigt, dass ein hoher Konsum von ungesättigten Fettsäuren (u.a. in vielen Ölen, Fischen, Nüssen) Depressionen verbeugen kann. Sie verweisen dabei darauf, dass Menschen in Südeuropa, wo viele ungesättigte Fettsäuren auf dem Speiseplan stehen, seltener unter Depressionen leiden als Nordeuropäer. Allerdings sollte man an dieser Stelle auch den Faktor Dunkelheit nicht außer Acht lassen. Schließlich produziert der Körper unter Sonnenlicht mehr Vitamin D, was die Stimmung aufhellen kann.
Depressionen: Sind Transfette nun Ursache oder Konsequenz?
Die Studie ist interessant, die Ergebnisse können aber auch von einer anderen Seite betrachtet werden: Schließlich könnte es genauso gut sein, dass die transfettreiche Ernährung erst die Folge einer Depression ist. Die Frage, ob ein erhöhter Transfettkonsum die Ursache oder die Konsequenz von Depressionen ist, bleibt also – wie in vielen anderen Studien zum Thema Depression und Ernährung – leider offen. Unbestritten bleibt jedoch, dass Transfette und ein gesunder Lebensstil nicht so recht zusammenpassen.