Christoph Hantke: Ja, durch den Hafen hat Hamburg natürlich eine große Handelstradition und es gibt ein gewisses Know how im Umgang mit Gewürzen. Deshalb schreiben wir auch die hanseatische Kaufmannskunst groß und wollen unseren Kunden Gewürze mit guter Qualität bieten. Gerade beim Safran, von dem viele Fälschungen unterwegs sind. Inzwischen beliefern wir in ganz Europa zahlreiche Sternerestaurants mit unserem Safran.
worlds of food: Safran, was ist das überhaupt?

worlds of food: Sie sprachen auch die Qualität des Safrans an. Was zeichnet denn guten Safran aus?
Christoph Hantke: Da Safran das teuerste Gewürz der Welt ist, ist er auch das am meisten gefälschte Gewürz der Welt. Viele versuchen, mit schlechter Qualität eine hohe Gewinnspanne zu erzielen. Guten Safran erkennt man letztlich an der Beschaffenheit der einzelnen Safran-Fäden. Diese sollten nach Möglichkeit ganz sein und eine schöne, tiefrote Farbe haben. Der Gelbanteil, der am Ansatz dieser Stempelfäden sitzt, darf nicht zu hoch sein, bei der besten Safran-Qualität maximal 10 Prozent betragen. Nur der rote Teil besitzt beim Safran nämlich Aroma und auch Färbekraft. Diese Färbekraft kann wiederum nur über den Crocinwert im Labor ermittelt werden, den wir beispielsweise nach ISO-Norm auf unseren Verpackungen angeben.
worlds of food: Woran erkennt man beim Einkauf, dass mit dem Safran etwas nicht stimmen könnte?
Christoph Hantke: Zum Beispiel, wenn der Safran in undurchsichtigen Verpackungen eingepackt ist. Dann kann man die Fäden nicht sehen, nicht einschätzen wie die Qualität ist. Firmen, die so verpacken, argumentieren damit, dass der Safran photosensibel reagiert und Inhaltsstoffe durch Lichteinstrahlung verliert. Das stimmt zwar, aber genau genommen auch nur bedingt. Der Verlust an Inhaltsstoffen ist so gering, dass er zu vernachlässigen ist. Hier ist eher zu vermuten, dass es sich um schlechte Qualität handelt. Natürlich sollte man den Safran zu Hause dennoch dunkel und trocken lagern.
worlds of food: Wozu passt Safran am besten beim Kochen?

worlds of food: Um den besten Safran zu finden, sind Sie häufig im Iran unterwegs. Was erleben Sie denn auf diesen Gewürz-Reisen?
Christoph Hantke: Ich bin seit fünf Jahren mehrfach jährlich im Iran, aber man fängt gewissermaßen immer von vorne an, Das sorgt für einen gewissen Nervenkitzel. Das ist schon ein wenig abenteuerlich und das fängt schon bei den sprachlichen Problemen an. Zunächst muss man jemanden finden, der englisch spricht. Das nehme ich aber alles gerne in Kauf, schließlich möchte ich wissen, wo mein Safran herkommt und ihn nicht im Großhandel einkaufen!
Hier geht es zu einem leckeren Gericht mit Safran: Roulade von Seezunge und Jakobsmuschel mit Safransauce