1. Warum sind Sie Koch geworden?
Es ist ein kreativer Beruf, ich kann mit meinen Händen etwas unglaublich tolles erschaffen, Menschen glücklich machen, ihnen ein Lächeln entlocken. Als Koch stehen mir alle Tore der Welt offen, in jedem Land kann man ohne größere Probleme arbeiten und viele Facetten des Landes und deren Kulturen kennen lernen. Man lernt auch niemals aus, immer wieder lernt man ein neues Produkt, Kraut, Gemüse… oder Zubereitungsart kennen und verfeinern.
2. Ihr größtes Talent ist…
Das Ziel vor Augen zu haben und dran zu bleiben, ob beim Berg oder im Beruf. Länger durchhalten als andere.
3. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Hauchfein geschnittener Schwarzwälder Speck mit einem frisch gebackenem Bauernbrot; Schmorgerichte
4. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?
Deutschland – deutsche Sterneküche
5. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?
Jedes Gericht ist für mich ein besonderes, denn es trägt meine persönliche Handschrift.
6. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?
Den Backofen in Brand gesetzt – während meiner Lehrzeit!
7. Haben Sie kochende Vorbilder?
Meine Mutter hat mich geprägt, Eckhard Witzigmann, Alain Ducasse, Sven Elversfeld und Joachim Wissler
8. Wein oder Bier?
Je nach Stimmung, zum Essen Wein, auf der Almhütte einen Russn (Weißbier mit weißer Limo)
9. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbies?
Zum Ausgleich nehme ich mir wenn möglich Zeit zum Klettern, Berg- und Skitouren gehen
10. Kochen Sie auch in den eigenen vier Wänden?
Ja
11. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?
Es gibt mittlerweile sehr, sehr viele davon, manche sehr gut, manche weiniger. Es ist eine gute Plattform den Beruf des Koches attraktiver und populärer zu machen.
12. Regionale oder internationale Küche?
Regionale Küche, diesen Grundgedanken verfolge ich schon seit meinen Anfängen. Nachhaltigkeit und Respekt vor dem Tier und Produkt stehen bei mir ganz oben.
13. Wer war der wichtigste Gast für den Sie gekocht haben?
Alle Gäste sind mir gleich wichtig, aber für Berühmtheiten wie Pink Floyd, Anastasia, Gerard Depardieu, Herbert Grönemeyer, Klaus Wowereit, Beckenbauer… zu kochen, ist ein Zuckerl.
14. Wer gut essen will, zahlt häufig eine Menge Geld dafür. Aber muss Sterneküche wirklich teuer sein? Warum?
In gewisser Weise ja, man darf nicht vergessen, dass für die meisten Gerichte ein sehr hoher Aufwand, handwerklich wie auch in der zeitlichen Umsetzung betrieben werden muss, um außergewöhnliche Kreationen hervorbringen zu können. Ein weiterer Faktor sind die Grundprodukte, die in der Anschaffung schon sehr teuer sind, wie z.B. weißer Trüffel, sehr gute Öle. Das muss diese in die Kalkulation natürlich mit einberechnet werden. Wenn man allerdings das Verhältnis von Leistung zu Aufwand betrachtet, sehe ich die Sterneküche nicht wirklich teuer.
15. Wie stehen Sie zu Fastfood á la Currywurst, Pommes, Döner und Co?
Mal ist ok; Berlin muss man mit einer Currywurst verbinden. Aber Fastfood sollte nicht zum Alltäglichen gehören, es zerstört die Esskultur: sich Zeit zu nehmen einzukaufen, hier schon was gibt es zur Zeit auf dem Markt, was ist saisonal gerade frisch zu bekommen, Gerichte daraus zu kochen - unbedingt gemeinsam - sich mit Familie und Freunden an den Tisch zu setzen, sich austauschen, ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je.
Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen! Heute: Ulrich Heimann. Sternekoch Ulrich Heimann ist nach seiner Ausbildung im Fischerbacher Ochsen (Schwarzwald) und den darauffolgenden Stationen in Köln, Frankfurt und Hamburg im Berchtesgardener Land heimisch geworden. Seit seit 2005 führt er als Executive Chef de Cuisine das Restaurant Le Ciel im InterContinental Berchtesgaden Resort und erkochte sich dort 2007 einen Michelin-Stern.